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Stellenstreichungen bei Sanofi-Aventis? Sanofi-Aventis ist einer der wenigen Pharmakonzerne, der bisher keine Umstrukturierung und Reduzierung der Mitarbeiterzahl angekündigt hatte. Ein Grund war das nach der Übernahme von Aventis durch Sanofi mit den Gewerkschaften vereinbarte Moratorium, das betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2007 in Deutschland ausschloss. Nun ist das Jahr 2007 vorbei und Sanofi-Aventis wagt sich aus der Deckung, was die Zukunft der Arbeitsplätze in Deutschland anbelangt. In einen Interview in der Wirtschaftwoche spricht Hanspeter Spek, der Pharmachef des Unternehmens offen davon, die Strukturen anzupassen: ... Allerdings bleibt beunruhigend, dass die Arzneimittelpreise in Deutschland wie in keinem anderen Land fallen, dass viele unserer Medikamente, teilweise noch patentgeschützt, nur noch bis zu einem sogenannten Festbetrag erstattet werden und nicht als Innovationen anerkannt sind. So kommt es nicht von ungefähr, dass in Deutschland alle grossen Pharmaunternehmen ihre Strukturen, und dies nicht nur im Aussendienst, reduzieren. ... Wie immer werden wir zunächst mit den Arbeitnehmervertretern sprechen. Ich glaube aber, dass die Effizienz der Aussendienste insgesamt schwindet, da es keinen Sinn macht, beim Arzt Medikamente zu bewerben, die dann nicht erstattet werden. Seit diesem Jahr hat Sanofi-Aventis einen neuen "Directeur Général" - Gérard Le Fur, der ein "Executive Committee" aus ihm und vier weiteren Spitzenmanagern, unter ihnen Hanspeter Spek, eingesetzt hat. Das Gremium soll strategische Änderungen umsetzen und schnelle Entscheidungen ermöglichen. [Pharmaindustrie]
Tagesspiegel empfiehlt Champix® Nach Allerdings klagten während der Einnahme 20 Prozent über Übelkeit und Kopfschmerzen. Nichts über das Risiko von depressiver Verstimmung, Aggressivität und andere Verhaltensauffälligkeiten bis zu Suizidgedanken in Verbindung mit Champix®, die die europäische Arzneimittelbehörde EMEA zu einer Verschärfung der Warnhinweise [Champix]
IMS: Pharma-Dienstleister entlässt 10% ![]() Nach den Pharmaunternehmen erwischt es nun die Dienstleister. Der Pharmamarktforschungskonzern With these actions, we are positioning ourselves to reflect market realities and are adjusting our cost structure - aiming for greater simplicity, fewer management layers, faster decision making, and a sharper focus on addressing clients' new priorities.
IMS Chief Executive David CarlucciFür die übrigen IMS-Mitarbeiter brechen wohl harte Zeiten an. Es war immer unglaublich, wie bei IMS mit dem Geld geaast wurde. [Pharmaindustrie]
Links am Samstag Neu in diesem Jahr: Meldungen der Woche, die nicht untergehen sollten. Das Geschäft mit den Nahrungsergänzungsmitteln. Is Your Doctor Prescribing Placebos? Anti-Aging: Testosteron kann Alterungsprozesse nicht aufhalten (Porsche: Umsatzeinbruch wegen Auftrags-Stornierungen von Urologen?) Großbritannien: Unerwartete Einwanderungswelle erschwert Gesundheitsversorgung. USA: Orthofix-Tochterfirma als weiterer Hersteller von Orthopädie-Medizinprodukten unter Korruptionsverdacht. [Links]
Sawicki im Interview Im November 2007 waren in einem Newsletter zur Gesundheitspolitik Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen IQWiG-Chef Peter Sawicki aufgetaucht. Im Dezember war das auch ein Thema Nicht auszuschließen ist, dass die aufgetauchten Vorwürfe mit dem Inhalt der "belastenden Unterlagen" zu tun haben, die "Pharmaagent" A. M. im April 2006 dem Stern-Journalisten Markus Grill angeboten hat, mutmaßlich um das IQWiG im Zusammenhang mit der damals anstehenden Entscheidung zu den Insulinanaloga zu schwächen. Die Vorwürfe selbst beziehen sich nämlich im Kern auf Vorgänge im Jahr 2005. Markus Grill war es nun auch, der Sawicki (schon im Dezember) zu den Vorwürfen befragt hat. [IQWiG]
Novartis-Chef zufriedener Pfizer Kunde Novartis-CEO Daniel Vasella hat sich als zufriedener Kunde von Pfizer geoutet. Statt des hauseigenen Statins Locol® (in den USA Lescol®) bevorzugt Vassella Sortis® (in den USA Lipitor®) des Konkurrenten Pfizer. I have side effects on our own lipid-lowering drug. Ironie am Rande: Der Cholesterin-Senker wurde eigentlich mit dem Claim Locol® - das verträgliche Statin von Novartis. Effiziente Cholesterinsenkung mit geringem Wechselwirkungspotential beworben. Aber vielleicht sollte er das Simvastatin-Generikum von Sandoz, einer Novartis-Tochterfirma, einnehmen. Das würde ihn zusätzlich als preisbewussten Patienten ehren. [Pharmaindustrie]
Mit steigender Tendenz Weltweit sind die Kosten für die Erforschung und Entwicklung eines neuen Medikamentes inzwischen auf durchschnittlich 800 Millionen US-Dollar gestiegen.
Hinter jedem innovativen Medikament, das die Leiden von Patienten lindert oder heilen kann, stehen Forschungs- und Entwicklungsausgaben von rund 800 Millionen US-Dollar - mit steigender Tendenz.
Cornelia Yzer im März 2005Wir haben Forschungs- und Entwicklungskosten bei einem neuen Medikament von durchschnittlich 800 Millionen US-Dollar.
Cornelia Yzer im September 2007[Quotes]
Pharmaindustrie und Selbsthilfegruppen Auch in Deutschland suchen Pharmaunternehmen den Kontakt zu Selbsthilfegruppen und Patienten. Wie das am elegantesten läuft, wird in einem Seminar am 30. Januar erörtert. "Selbsthilfegruppen und Patienten - Kooperationsformen und Dialogmarketing". Für die Pharmaindustrie referiert Michael Klein, Direktor Recht & Corporate Affairs, Pfizer Deutschland über "Zusammenarbeit der Industrie mit Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen". Einen weiten Raum nehmen die rechtlichen Aspekte ein, da in Europa die Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente zum Leidwesen der Pharmaindustrie stark eingeschränkt ist. [Selbsthilfe]
Patienten im Fadenkreuz der Pharmaunternehmen In Österreich ist eine Initative angekündigt, die "eine Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Österreichischen SchmerzpatientInnen, ihren Angehörigen, VertreterInnen der Medizin, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und der Öffentlichkeit" herstellen will. Erster Schritt: Eine Umfrage. Wer die Initiative bezahlt bleibt im Dunkeln, einen Hinweis darauf gab es Ende November Wenn man sich die Fragebögen der bisherigen Befragungen von "Meditia" ansieht, bei denen die Hälfte der Fragen sich um die Informationswünsche dreht, wird klar, dass das Ziel "Bedürfnisse und Interessen österreichischer SchmerzpatientInnen zu erheben und ihnen Gehör zu verschaffen" lediglich dazu dient, der Pharmaindustrie neue Munition im Lobbykampf um die Aufweichung der Werbeeinschränkungen für Medikamente zu verschaffen. [Oesterreich]
Ausgaben für Marketing höher als für Forschung Die US-amerikanische Pharmaindustrie gibt für Marketing und Werbung doppelt so viel aus, wie für die Entwicklung neuer Wirkstoffe. Das wurde immer wieder kolportiert und beruhte meist auf den Interpretationen der Bilanzzahlen einzelner Unternehmen. Nun haben die kanadischen Wissenschaftler Marc-André Gagnon und Joel Lexchin dies in einer Analyse bestätigt, die im Open-Access Journal "PLoS Medicine" veröffentlicht worden ist. Dazu verglichen die Autoren die Daten der beiden Marktforschungsinstitute IMS Health und CAM (Cegedim Group). Im Gegensatz zu IMS erhebt CAM nicht nur Zahlen zu Ausgaben für Werbung (Anzeigen, Spots,. Aussendienst) sondern auch für gesponserte Meetings, E-Promotion, Mailings und Marketing in Form klinischer Studien. Ergebnis: Im Jahr 2004 flossen insgesamt $57,5 Milliarden in Werbemaßnahmen, während sich die Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf $31,5 Milliarden beliefen. Die beiden Autoren merken an, dass die Summe die realen Ausgaben noch unterschätzt, da Aktivitäten wie Ghostwriting von Fachartikeln, illegales off-labels Marketing oder gesponserte Forschungspreise nicht enthalten wären. Gagnon MA, Lexchin J. The Cost of Pushing Pills: A New Estimate of Pharmaceutical Promotion Expenditures in the United States. PLoS Medicine 2008, Vol. 5, No. 1, e1 doi:10.1371/journal.pmed.0050001 [Pharmamarketing]
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