Allzeit bereit!

Eli Lilly hat von der FDA die Zulassung für die Potenzpille Cialis® als tägliche Dosis bekommen. Bisher wirkte die Tablette 36 Stunden. In der neuen Form lautet das Motto: Für Liebe und Fetischismus seid bereit – Immer bereit!
 
[heile Welt]
Autor: strappato   2008-01-09   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Pfizer-Werbung dient nur der Volksaufklärung


Jarvik's presence in the advertisements is meant to educate consumers on the importance heart health.
Die Lipitor-Werbung von Pfizer soll nicht das Produkt verkaufen, sondern über die Bedeutung der Herzgesundheit aufklären. Das ist die Antwort eines Pfizer-Sprechers auf die anhaltende Kritik in den US-amerikanischen Medien über Pfizers PR-Celebrity Robert Jarvik. Der Chairman des House Committee on Energy and Commerce des Kongresses hat Pfizer unangenehme Fragen gestellt, da Jarvik in den Spots als Arzt auftritt, jedoch keine Lizenz zum Praktizieren hat.

Pfizer hat positive PR nötig. Das hat auch CEO Jeff Kindler erkannt und heuert zum ersten Mal einen "Senior Vice President of Worldwide Communications and Chief Communications Officer" mit Verantwortung für die weltweite Kommunikation an, der Kindler direkt berichtet. Man sollte sagen "die". Den neuen Job hat Sally Susman bekommen. Sie war war vorher für die Kommunikation beim Kosmetikkonzern Estée Lauder zuständig. Nun wird Pfizers Aussendarstellung etwas mehr Glamour bekommen. Demnächst Lippenstifte mit Pfizer-Aufdruck statt Pharmakugelschreiber?
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2008-01-09   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Risk-Sharing auf Kosten des Patienten

Vom "risk sharing" ist leider der Patient ausgenommen, der das Risiko für Nebenwirkungen, insbesondere therapieresistentes Vorhofflimmern alleine zu tragen hat.
Das blog antinovartisinnovation zum Risk-Sharing-Vertrag der DAK mit Novartis über die Therapie mit Aclasta® (Zoledronsäure).
 
[Arzneimittel]
Autor: strappato   2008-01-09   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Österreichische Fachgesellschaften empfehlen Ezetrol®

Zahlreiche österreichische Fachgesellschaften lassen sich durch jüngste Meldungen über vertuschte und manipulierte Studien im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Ezetimb (hierzulande von MSD vertrieben als Ezetrol® bzw. Inegy®) nicht aus der Ruhe bringen. Auch eine vermutete leberschädliche Wirkung und der ausstehende Nachweis eines Patientennutzens hält sie nicht davon ab, in einer Verlautbarung die forcierte Senkung der alpenländischen LDL-Werte anzugehen:
Durch die Zugabe von Ezetimib 10 mg zur bestehenden Statintherapie ließ sich eine zusätzliche LDL-Cholesterinsenkung von bis zu 26 Prozent erreichen“, erläutert Prof. Dr. Bernhard Ludvik, Präsident der Österreichischen Diabetesgesellschaft.
Es wird keinen regelmäßigen Leser dieses Blogs überraschen, dass man Professor Ludvik und viele seiner Kollegen aus den Fachgesellschaften auch auf industriegesponsorten Veranstaltungen zum Thema trifft.


 
[Ezetrol]
Autor: hockeystick   2008-01-09   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Deutsches Gesundheitswesen im TV-Magazinen

Kein politisches Magazin im deutschen Fernsehen ohne einen Beitrag zum Gesundheitswesen. Gestern waren [plusminus und Frontal21 an der Reihe.

Abrechnungsbetrug
Die Autoren von Frontal21 haben systematischen Abrechnungsbetrug in deutschen Facharztpraxen aufgedeckt. Wobei die Abrechnung ambulanter Leistungen nicht so einfach ist, wie es Frontal21 darstellt. Tipps, wie Ärzte die EBM-Ziffern, die jeweils einzelnen Leistungen oder Leistungskomplexen entsprechen, zu ihren Gunsten optimieren gibt es so lange, wie es den EBM gibt. Die Grenze zwischen der angemessenen vollständigen Dokumentation von Leistungen und dem Abrechnungsbetrug ist fliessend.

Darüber wachen sollen die Prüfungsausschüsse die mit Vertretern der Vertragsärzte (Kassenärztliche Vereinigung - KV) und den Krankenkassen (Spitzenverbände) besetzt sind. Gemäss den Prüfvereinbarungen werden Durchschnittswerte herangezogen und Leistungen bestimmte Zeiten zugeordnet. Eine direkte Plausiblitätsprüfung mit Angaben des behandelten Patienten findet nicht statt. Wenn es um ärztliche Leistungen geht, kann der Arzt eigentlich nur seine Kollegen betrügen. Das von den KVen verteilte Budget ist fix. Mehr Leistungen von allen Ärzten bewirken, dass die einzelne Tätigkeit weniger wert wird, da den Abrechnungsziffern nur Punkte und nicht Beträge zugeordnet sind. Das von den Ärzten kritisierte Hamsterrad und die von ihnen verhasste Muschelwährung.

In dem Frontal21-Fall geht es um ambulante Operationen. Das ist ein besonderes Thema. Ambulante Operationen sind seit Jahren unterbewertet, dem gern gebrauchten Schlagwort "ambulant vor stationär" zum Trotz. Speziell die Einführung des EBM2000plus im April 2005 hatte zu schmerzhaften Honorareinbussen bei den ambulanten Operateuren geführt. Dass nun hier betrügerische Höherbewertungen von Leistungen zu sehen sind, kann man psychisch auf den Frust dieser Ärzte zurückführen - aber physisch besonders auf die extrabudgetäre Vergütung mit einem festen Punktwert, den die Operateure in den meisten KVen nach zähen Ringen erstritten haben. Eine Einladung zur Selbstbedienung.

Wenn nun 2009 die Muschelwährung durch feste Vergütungen ersetzt werden soll ("Euro-EBM"), lässt diese Abrechnungskosmetik erahnen, was auf die Krankenkassen und Versicherte zukommt.

Medikamentenpreise
[plusminus hat die Medikamentenpreise entdeckt. Deutschland, der weltweit drittgrösste Markt für Medikamente, ist ein Hochpreisland in Sachen Arzneimittel. Das ARD-Magazin ging der Frage nach, wie dies kommt und wieder fällt der Begriff "Selbstbedienung". Auch hier ist die Materie komplexer, als es in einen TV-Beitrag dargestellt werden kann. Bei Verhandlungen der Hersteller mit Krankenhäusern und im Rahmen von Rabattverträgen beispielsweise sind schon heute die Apothekenverkaufspreise reines Wunschdenken. Ein Fazit bleibt: Die heutigen Massnahmen zur Kostendämpfung bei Medikamenten sind bürokratisch, unsystematisch und nicht sehr erfolgreich.

Am Rande nett: Mittlerweile scheinen die TV-Magazinmachern überall Pharmaindustrie-Verschwörungen zu wittern. Betont wird, dass man nur in Österreich ein von der Pharmaindustrie unabhängiges Institut (das staatliche ÖBIG) gefunden habe, das für die Redaktion einen Preisvergleich zwischen verschiedenen Ländern durchführen konnte. Klarer Fall von leicht paranoider fachlicher Überforderung. Wir hätten das auch für den NDR erledigt, vergleichbare Aufträge kommen auch von Pharmaunternehmen, die ebenso Unterstützung im verwirrenden europäischen Arzneimittelmarkt benötigen. Auch denen bietet das ÖBIG ihre Pharma-Preisinformation (PPI) als Leistung an.
 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-01-09   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Merck & Co: Rückschlag im Rennen um die Wunderpille

Bei der Suche nach den Blockbustern, neue Medikamente mit Potential für Milliardenumsätze, steht das Thema Übergewicht ganz oben auf der Wunschliste. Eine Pille gegen Adipositas würde dem Hersteller auf Jahre Gewinne versprechen. Oder viel Ärger, wie es Sanofi-Aventis mit Acomplia® erlebt. In den USA ist die Zulassung wegen Nebenwirkungen in weite Ferne gerückt und in Europa musste Sanofi-Aventis Warnhinweise und Indikationseinschränkungen hinnehmen. Seit Mitte letzten Jahres darf Patienten mit Major-Depression das Abmagerungsmittel (Wirkstoff: Rimonabant) nicht mehr verschrieben werden. Diese Kontraindikation gilt generell auch für Patienten, die mit Antidepressiva behandelt werden. Bei der Entwicklung einer Depression muss das Medikament sofort abgesetzt werden. In den USA hatten vor allem die erhöhte Gefahr von Suizidgedanken die Zulassung verhindert. In Europa kein Thema.

Diese Erfahrungen halten andere Pharmakonzerne nicht davon ab, ähnliche Präparate zu entwickeln. Zu verlockend ist die Aussicht auf einen Milliardenmarkt. Merck & Co. testet zur Zeit den Wirkstoff Taranabant in klinischen Studien, der ähnlich wie Rimonabant von Sanofi-Aventis Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn blockiert. Nicht überraschend, dass Taranabant nun in einer frühen Studie vergleichbare Nebenwirkungen wie Acomplia® zeigte.

Das Rennen um die Abnehm-Wunderpille geht weiter. Mindestens 30 Unternehmen haben den Markt im Visier.
 
[Arzneimittel]
Autor: strappato   2008-01-09   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

D.C. legt Pharmavertreter an die Kette

Der amerikanische Bundesdistrikt District of Columbia will den Einfluss der Pharma Babes auf das Verschreibungsverhalten von Ärzten per Gesetz begrenzen. Kern des gestern verabschiedeten Gesetzes ist eine neuartige Pharmavertreter-Lizenz. Diese ist die Voraussetzung für die Ausübung des Berufes im Bundesdistrikt und wird gegen eine Gebühr von $250 an solche Pharmavertreter vergeben, die über eine ausreichende akademische Qualifikation verfügen und die einen Ethik-Kodex unterzeichnen. Bei Verstößen gegen diesen Ethik-Kodex können Bußgelder verhängt und ggf. auch die Lizenz entzogen werden.

(Hat Tip: Pharmalot)
 
[Pharmaaussendienst]
Autor: hockeystick   2008-01-09   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Kartellamt bestraft Pharmakonzerne

Das Bundeskartellamt hat Geldbussen von insgesamt 465.000 Euro gegen Apothekerverbände, Pharmafirmen und Apotheken verhängt. Dabei geht es um die Aufrechterhaltung der unverbindlichen Preisempfehlungen bei nicht-rezeptpflichtigen Arzneimitteln in Deutschland. Von den Pharmakonzernen sind Bayer Vital, Boehringer Ingelheim, McNeil Pharma, Novartis Consumer Health und Procter & Gamble betroffen.

Bei den Strafen und den Berichten in den Medien sind die Pharmaunternehmen noch billig weggekommen. Die Höhe der Busse kann aus der Portokasse beglichen werden. Der Grundbetrag für derartige Vergehen hätte bis zu 30% des Jahresumsatzes der betroffenen Unterfirma liegen können.

In den Medienberichten werden die Vortragsveranstaltungen der Apothekerverbände hervorgehoben. Kein Journalist fragt sich, ob denn Vorträge alleine genügen, um Apotheken bei der Preisgestaltung auf Linie zu bringen. Markus Grill hatte im Stern gezeigt, dass beispielsweise Bayer mit Druck und Rabatten nachgeholfen hat, die unverbindliche Preisempfehlung durchzusetzen und eine "Zielvereinbarung" mit Bayer zu unterzeichnen. In dieser Sache ermittelt das Kartellamt weiter gegen den Bayer-Konzern.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2008-01-09   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Blog-Leichen beim BMJ

In der blogbar werden von DonAlphonso mal wieder die blogs von deutschen Medien auseinander genommen.

Die dürftige Qualität der Medien-Blogs ist kein deutsches Phänomen und keines, das sich auf die Publikumspresse beschränkt. Das renommierte British Medical Journal hat ebenfalls Blogs, die sogar als "active" bezeichnet werden. Dann müssen die inaktiven ziemlich streng riechen. Die meisten der sieben blogs haben seit Monaten keinen Autor mehr gesehen, das "Junior Doctors Blog" weist erst drei nicht sehr viel versprechende Einträge auf Myspace-Niveau auf.
 
[Blogs]
Autor: strappato   2008-01-08   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pfizers herzlose Werbung

Seit März 2006 wirbt in den USA Robert Jarvik, der dort relativ bekannte Miterfinder eines künstlichen Herzens, für Pfizers Cholesterinsenker Lipitor® (D/A/CH Sortis®).



msnbc-Journalist Robert Bazell hat sich die Vita des Arztes genauer angesehen.
Would you buy a heart medication from someone whose own efforts to cure heart disease led to failure?

Es sieht so aus, als wäre Jarvik nicht gerade die beste Referenz für eine Statin-Empfehlung. 2010 wird Pfizer das Patent auf Atorvastatin, der Wirkstoff in Sortis®, und damit das mit $13 Milliarden weltweit umsatzstärkste Medikament, verlieren - und Jarvik seinen Job als Pfizer-Gallionsfigur.

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Update

Der US-Kongress interessiert sich auch für die Pharma-Werbung mit Promis und Semipromis. Jarvik ist ganz oben auf der Liste und Pfizer werden unangenehme Fragen gestellt.

In the ads, Dr. Jarvik appears to be giving medical advice, but apparently, he has never obtained a license to practice or prescribe medicine.
John Dingell, Chairman "The House Committee on Energy and Commerce".
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2008-01-08   Link   (6 KommentareIhr Kommentar  



 

Flughafen-Horror

Endlich. Danke.

Die Zeitschrift Foreign Policy hat im Oktober die schlimmsten Flughäfen der Welt gekürt, die der Spiegel als brandneue Nachricht verkauft.

Darunter auch der Pariser Moloch "Charles de Gaulle". Wird zwar nichts helfen, aber ist ein gutes Gefühl, dass man nicht alleine ist, wenn bei der Aussicht auf ein Meeting in Paris einem der Horror packt. Ein kleiner Tipp: Lufthansa unbedingt meiden, weil die an der Baustelle Terminal 1 starten und landen. Besser Air France.
 
[unterwegs]
Autor: strappato   2008-01-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Abkürzen gefährdet die Gesundheit

Was ist "EBM"? Einheitlicher Bewertungsmassstab oder Evidenz-basierte Medizin, Und der "E-Bericht"? Ein Ernährungsbericht oder Entlassungsbericht? "DDD"? Definierte Tagesdosis, ein Herzschrittmachermodus oder Diarrhoe/ Douleur/Diabetes Mellitus-Syndrom ("Verner Morrison Syndrom")? Für was steht "PA"? Posterior-anterior (p.a.), Pulmonalerterie, Primäraffekt, Psoriasis-Arthritis, perniziöde Anämie oder doch eher "per anal" (p.a.)? Noch ein Beispiel? Wie ist es mit "p.c."? Post cenam (nach dem Essen), post conceptionem (nach der Empfängnis), post cohabitationem (nach dem Beischlaf) oder doch pro communitate (Rezept für den Praxisgebrauch)?

Verwirrend, auch für den Arzt. Die englische Medical Defence Union warnt Ärzte davor, in medizinischen Aufzeichnungen Abkürzungen zu verwenden. Immer wieder werde durch Unklarheiten das Leben der Patienten gefährdet.

Es werden zwei Studien angeführt, in denen gezeigt worden ist, dass 5% der tödlichen Fehler in einem direkten Zusammenhang mit Abkürzungen in Aufzeichnungen standen, bzw. dass die Interpretation von Abkürzungen bei Ärzten nicht sehr einheitlich ist.

In Deutschland stelle ich mir das noch schlimmer vor, da deutsche, englische und lateinische Fachbegriffe nebeneinander gebraucht und abgekürzt werden.
 
[Public Health]
Autor: strappato   2008-01-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Bloggen gefährdet Ihre Gesundheit

Bloggen kann tödlich sein. Das hat zumindest der Pro-Blogger Om Malik erfahren, der Ende Dezember mit 41 Jahren einen Herzinfarkt erlitten hatte. Malik ist mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Die NY Times nimmt dies zum Anlass, in einem Artikel den Stress von Bloggern zu thematisieren.

Michael Arrington, Gründer von TechCrunch beschreibt den Druck, unter dem Pro-Blogger leben.
I was a corporate lawyer and an entrepreneur, and I know about working all the time. But now, you’re always worried a big story is breaking in your e-mail, and if you wait an hour, you’ll miss it. Every morning when I wake up, the panic hits and I have to see my e-mail as soon as possible.

Bloggen ein "schadenträchtiger" Beruf? Zeit für einen Risikozuschlag bei der privaten Krankenversicherung.
 
[Blogs]
Autor: strappato   2008-01-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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