Negativer Q-Test

Social media ist ein hartes Stück Brot für die Pharmawerbung. Da berichtet im Forum von netdoktor.de eine Anwenderin über Probleme mit der neuen Antibabypille Qlaira®.
Habe sie heute den 2. Tag genommen und mir gehts echt schlecht, extremer Druck im Kopf, Schwindel, heute Nacht hatte ich ne schlimme Panikattacke und meine Stimmung ist total zum Heulen, traue mich jezt überhaupt nicht die nächste Tbl aus der Packung zu nehmen.
Ob nach dem Lesen eine Internetnutzerin noch den Q-Test machen will, zu dem das Flash-Werbebanner für Qlaira® auf der rechten Seite auffordert?
 
[Klaera]
Autor: strappato   2009-08-10   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Werbung in Österreich mit Ambulanzwagen


Der derzeit in Österreich laufende Spot für ein landestypisches Milchprodukt ist ziemlich daneben. Krampfhaft sucht man nach der Produktkommunikation und dem Unterhaltungswert, den der Hersteller drin sieht.

Oder doch der Beitrag des Molkereikonzerns zur Gesundheitsreform? Aktuell macht in unserem Nachbarland Schlagzeilen, dass ältere Patienten von Ärzten abgewiesen werden.
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2009-08-08   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Links am Samstag

Pharma-Industrie gegen Sanierungspaket - in Österreich sollen Medikamente fast fast 900 Millionen Euro zum Krankenkassen-Sanierungspaket beitragen.

White House Affirms Deal on Drug Cost - Pharma-Industrie gegen Regierung (ii): US-Regierung lässt sich Verzicht auf Re-Importe und Preisverhandlungen für einen lächerlichen Betrag abkaufen.

Vom Pharma-Marketing ins SPD-Kompetenzteam.

Wie die Angst der Eltern zu Geld gemacht wird.

Kritik an Schweinegrippenimpfung: 'Großversuch an der deutschen Bevölkerung'.

Who is making a profit from swine flu? A host of companies and groups are making a packet from tackling the virus.

Kohle-Multi baut Öko-Klinik.

Tierschutz mit allen Mitteln - Jagdhütte von Novartis-Chef angezündet.

Ausweitung von aut idem: Das Kreuz mit dem Kreuz.

Zum Umgang mit Pharmavertretern.

Bei Insektenstich nur im Notfall die Ambulanz aufsuchen - Ansturm besorgter Eltern wegen Zeckenbissen in Österreich: Werbung wirkt!

Bespitzelung von Mitarbeitern hat in Deutschland System - Mit dabei: Betapharm und Medice liessen ihre Aussendienstler durch Detektive kontrollieren.

Partners Behind an MS Drug Take Their Dispute to Court - Elan und Biogen streiten sich um die Rechte an Tysabri.

Debate Over Drugs For ADHD Reignites -
 
[Links]
Autor: strappato   2009-08-08   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Medizinjournalismus mit Anspruch und unterstützenden Massnahmen

Im deutschen Medizinjournalismus nahm ein Skandal Anlauf und wollte nicht so recht aus dem Startblock kommen. Zu gross ist die Angst, ein Dopingsystem aufzudecken. In der Hoffung, wenn alle ruhig bleiben, nicht um Aufmerksamkeit sprinten, es keine Fragen gibt.

Ein ehemaliger Verantwortlicher in einer Redaktion eines Fachmedium hat in einen Blog-Kommentar geäussert, dass Artikel von einem in dessen Marktsegment führenden Unternehmen quasi gekauft worden sind. Der Urheber zog den Kommentar zurück, das Unternehmen bestreitet den Vorwurf in E-Mails. Die Behauptung sei nachweislich falsch, diffamierend und geschäftsschädigend. Bloss keine Aufmerksamkeit. Jedoch ist der Kommentar in der Welt. Er wurde gelesen, weitergegeben und registriert.

Es würde nur bestätigen, was schon längst in der Öffentlichkeit bekannt und zum Klassiker in der pharmakritischen Berichterstattung geworden ist: Teile der Medizinpresse, ob Fach- oder Publikumsmedien sind käuflich und Werkzeuge der Pharma-PR. Im Übrigen nicht anders als in anderen Bereichen des Journalismus, ob Reise-, Musik-, oder Auto-.

Wenn Urteile zementiert werden, ist der schnelle Ausweg verbaut. Der kommentarfreudige Journalist versuchte es mit einer Erklärung an die lieben Kollegen. Nun sollte seine Kritik nur die ein "bisschen zu viel Hofberichterstattung" treffen. Also die kritiklose Veröffentlichung von Informationen im Interesse eines Unternehmens. Die im Fokus stehende Fachzeitung sei so seriös ist wie viele andere Medien und nicht weniger unseriös. Offen bleibt, ob die mangelnde journalistische Sorgfaltspflicht aus Unfähigkeit der Journalisten und Redaktion resultiert, oder Ergebnis der Pflege der Medienlandschaft durch die derart Begünstigten ist - oder beides. Im Grunde müssig, dies weiter zu diskutieren, wenn niemand das Rennen eröffnen will.

Entscheidend sind die Folgen. Unstrittig ist, dass Medizinjournalismus eine besondere Verantwortung gegenüber den Bürgern hat. Falsche Information kann im Extremfall tödlich enden. Ebenso muss die Tatsache akzeptiert werden, dass es in der Medizin selten absolute Wahrheit gibt. Obwohl dies für die vehementen Verfechtern der echten Wissenschaft gegen die Quacksalber der Komplementärmedizin ein unerträglicher Zustand ist. Das eröffnet viel Platz für Interpretationen und ist eine Herausforderung für den Anspruch an Qualität. Diesen können die Medien nicht einlösen. Selbst wenn sie es wollten - die ökonomischen Zwänge der Verlage aussen vor gelassen.

Ein Medizinjournalist sollte für eine objektive Berichterstattung die neuen Studiendaten kritisch beleuchten, die Therapiealternativen benennen, sie in ihrem Evidenzgrad und ihrer Indikation bewerten, potentielle finanzielle Auswirkungen auf das Gesundheitsystem im Auge behalten, Interessenskonflikte der Autoren und Unternehmen berücksichtigen, ... und alles auf knackige und für die jeweilige Zielgruppe verständliche 6000 Zeichen bringen. Es gibt wenige Experten, die das schaffen, und diese arbeiten nicht für das karge Honorar eines Fachjournalisten.

Inhaltliche Komplexität und der schnelle Wandel medizinischer Erkenntnisse haben in der Medizin zu einer immer weitergehenden Spezialisierung geführt. Es gibt je nach Weiterbildungsordnung in Deutschland rund 60 Gebiete, Facharzt- und Schwerpunktkompetenzen sowie 38 Fachgebiete in denen fakultative Weiterbildungen für ein Spezialthema absolviert werden können. Seit 2004 schreibt das SGB V die Pflicht zur fachlichen Fortbildung für alle an der vertragsärztlichen/-psychotherapeutischen Versorgung teilnehmenden Ärzte und Psychologen verbindlich vor. Dagegen langt für einen Job als Medizinjournalist ein Diplom in Biologie, um mal eine der häufigsten Grundqualifikationen der Zunft zu nennen.

Selbst an den Mitteln zur Information fehlt es. Die wenigsten Medizinjournalisten, gerade bei den Freien, haben ständigen Zugang zu den Originalartikeln der Fachzeitschriften. Was nebenbei nicht weiter auffällt, da es auch an den Wissen um die Bewertung und kritische Interpretation der Studien mangelt. Drei Stunden Kurs "EbM-Basics für JournalistInnen" von Prof. Ingrid Mühlhauser auf der 10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin sind ein Tropfen auf den heissen Stein.

Medizinjournalismus. Ein ungleicher Wettkampf der nicht zu schaffen ist, ohne "unterstützende Massnahmen" der Pharmaunternehmen und anderer Helfer aus der Gesundheitswirtschaft.
 
[Journalismus]
Autor: strappato   2009-08-06   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Pfizers Weg die Mitarbeiter wertzuschätzen

Passgenauere Tätigkeiten, mehr Wertschöpfung im Job, mehr Spass bei der Arbeit. Danke Pfizer.
Denn oftmals bedeutet Outsourcing, Arbeitsplätze in Billiglohnländer auszulagern und die Stellen am heimischen Standort zu streichen. Nachdem Pfizer im Januar bereits 8.000 Stellen gestrichen hat, also 8.000 wertvolle Köpfe und 16.000 wertvolle Hände verloren hat, geht das Unternehmen das Thema jetzt anders an: Weil immer weniger Mitarbeiter immer mehr Arbeit erledigen müssen und der Produktivitätsdruck auf das Unternehmen enorm ist, werden die Mitarbeiter nun dazu ermutigt, selbst zu beurteilen, ob sie beispielsweise ihre Reisekostenabrechnung lieber selbst machen oder von einem Dienstleister in Indien bearbeiten lassen.

 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2009-08-06   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Fokussiert Bankhofer auf seine Kernkompetenz? (Update)

Nach den in jüngster Zeit eher durchwachsenen Erfolgen von Hademar Bankhofer als TV-Gesundheitsexperte deutet sich eine spektakuläre Entwicklung an.

Schon in der Vergangenheit durfte man vermuten, dass Bankhofer aufgrund seiner guten Kontakte in die Heilmittelbranche nicht unmittelbar von Armut bedroht ist. So kommt der von der Chefredakteurin des "Neuen Blattes" Petra-Hansen-Blank im Interview mit dem Branchendienst Meedia verbreitete Schritt nicht vollkommen unerwartet:
Hansen-Blank: [...] Die Service-Themen bilden die Wohlfühlbasis, auf der wir auf die alltäglichen Bedürfnisse unserer Leserinnen eingehen.

[Meedia:] Das bedeutet doch einen erheblichen Mehraufwand. Wie fangen Sie den in der Redaktion auf?

Hansen-Blank: Die Redaktion stemmt diese Aufgabe aus eigener Kraft. Unterstützt werden wir dabei nach wie vor von bekannten Experten, etwa von Vox-Tierarzt Dr. Wolf oder dem Finanzexperten Prof. Bankhofer. Damit schaffen wir ein zusätzliches Vertrauen unserer Leserinnen.
(via)

--
Update: Sowohl die Chefredakteurin (bei Meedia) als auch der Verlagsgeschäftsführer (bei Kress) sind inzwischen von ihrer ursprünglichen Darstellung (vgl. Screenshots) abgerückt. Bankhofer soll nun doch wieder den Gesundheitsexperten geben.


 
[heile Welt]
Autor: hockeystick   2009-08-06   Link   (10 KommentareIhr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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