Therapiefreiheit


 
[Quotes]
Autor: strappato   2007-03-14   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Biomedizinisches Publizieren in Deutschland

Heute wieder einmal erlebt:
  • Das Manuskript wird von einem Dienstleister im Auftrag des Studiensponsors angefertigt.
  • Die Reihenfolge der Autoren spiegelt nicht ihren Beitrag zu den Ergebnissen wider.
  • Als Koautoren tauchen an der Studie unbeteiligte Personen auf, die in den nächsten Monaten als Experten das Produkt pushen sollen.

 
[Wissenschaft]
Autor: strappato   2007-03-13   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Klage gegen Zyprexa off-label Marketing

Der Bundesstaat Montana hat ein Verfahren gegen Lilly wegen der off-label Vermarktung von Zyprexa® eingeleitet.

Lilly allegedly gave kickbacks to doctors and improperly promoted the drug to nursing homes as a sedative, Montana Attorney General Mike McGrath said in a complaint filed March 7 in state court in Helena. He claimed Lilly, the world's biggest maker of psychiatric drugs, bought off a "disgruntled'' sales director to keep him from disclosing its marketing practices.

Lilly created a 280-person sales force "to promote Zyprexa exclusively for off-label uses, specifically for long term care facilities to maximize off-label use of Zyprexa sales" for the elderly, Montana said in its complaint.

 
[Zyprexa]
Autor: strappato   2007-03-13   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Reisemedizin

Die FTD über das Geschäft mit dem Re- und Parallelimport.

Dieses Geschäft versuchen die Pharmakonzerne mit aller Macht und Einfluss von Lobbyisten zu verhindern.
 
[Counterfeit drugs]
Autor: strappato   2007-03-13   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

4 Sterne Superior

Die Wirtschaftswoche stellt das Resort Schwielowsee vor. Dort tagen vom 15. bis 17. März die G8-Umweltminister und am 18. und 19. Mai die G8-Finanzminister.
Die gastronomischen Quereinsteiger Hilpert und Tiedje trafen auch die Entscheidung, das Resort trotz einer möglichen höheren Bewertung von der Dehoga mit vier statt fünf Sternen und dem Zusatz Superior einstufen zu lassen. Damit verstossen Pharmaunternehmen nicht gegen Paragraf 20 des freiwilligen Arzneimittelindustriekodexes, der eine Buchung in Fünf-Sterne-Betrieben untersagt, wenn sie Ärzte hier an die Brandenburgischen Seen einladen.

Tiedje, richtig, der ehemalige Bild-Chefredakteur. Dazu noch: Axel Hilpert, der zu DDR-Zeiten Antiquitätenaufkäufer für die „Kommerzielle Koordinierung“ von Alexander Schalck-Golodkowski war, als Geschäftsführer. Als Teilhaber den ehemaligen bayrischen Finanzminister Georg Freiherr von Waldenfels und den ehemaligen Medienmanager und heutigen Präsidenten des Fußballclubs Hertha BSC, Bernd Schiphorst. Tiedje und Schiphorst sind auch Vorstände der WMP Eurocom, einer PR-Beratung mit den besten Kontakten ins politische Berlin. Illustre Gesellschaft, aber ohne die Pharmaindustrie-Marketing-Gelder läuft das Luxus-Resort nicht. Obwohl der Komplex mit EU-Mitteln gefördert wurde.

Ob die Ärzte auch mit dem Wasserflugzeug anreisen?
 
[heile Welt]
Autor: strappato   2007-03-12   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

AstraZeneca startet Packungs-Seriennummer

Was sich hier schon angedeutet hat. AstraZeneca plant den Grosshandel besser zu kontrollieren. Erster Schritt: Die Packungen von Nexium® sollen besonders versiegelt werden und die Blisterpackungen erhalten als weltweit erstes Medikament eine Seriennummer. Damit kann AstraZeneca den Weg jeder Packung verfolgen und mögliche Parallelimporte durch Druck auf die jeweiligen Grosshändler verhindern. Den Parallel-Importeuren wird ihr Geschäft erschwert, da diese die Medikamente in der Regel neu verpacken und mit Beipackzettel in der jeweiligen Landessprache versehen.
 
[Counterfeit drugs]
Autor: strappato   2007-03-12   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Takeda vs. blogs


Der Fall des unethischen Werbespots von Takeda Pharma für das Schlafmittel Rozerem in den USA bekommt drive.

John Mack, ein in der US-Pharmamarketing-Szene bekannter Journalist und blogger fordert zum Boykott des Medikaments auf. Er hat einen "Dear Doctor"-Brief veröffentlicht, den die Leser ihren Ärzten geben sollen.

Dear Doctor:

You undoubtedly are aware of the sleep aid drug Rozerem marketed by Takeda. The company's sales representatives surely have paid you many visits extolling the so-called virtues of Rozerem. You may also have seen the big "Zero" logo at meetings and in print ads (if not, see "Rozerem Sleeper Cell at Pri-Med Conference").

But you may not have seen recent Rozerem DTC reminder TV ads that Takeda has run in violation of its pledge to abide by PhRMA's Guiding Principles for DTC Advertising, which specifically bans reminder ads on TV (see "Rozerem Reverts to Reminder TV Ads"). As you may know, reminder ads mention the drug name but do not mention the indication or side effects.

In addition to that questionable behavior, Takeda also received a Notice of Violation letter from the FDA that said some of these ads were aimed at children and were not reminder ads at all and should include side effect information (see "Back to School for Takeda, Rozerem, and Abe Lincoln!").

The worst offense, however, is Takeda's claim that no one in the company was involved in the "approval, release or broadcast of the advertisement in question" (see "Takeda Borrows Cephalon's Excuse for FDA Warning Letter").

I am sure that like most people, you find that excuse hard to believe and, if true, it must give you pause. That is, either Takeda is not trustworthy -- it lied -- or it is incompetent.

I am asking you, therefore, to refrain from writing prescriptions for Rozerem in protest. There are several other alternative drugs available for the treatment of your patients with insomnia.

The next time you see a Takeda sales representative, tell him or her that you are boycotting the product until you are assured that Takeda takes the necessary steps to (1) determine who in their company and/or ad agnecy was responsible for the violative DTC ads, and (2) terminates the employment of the responsible employee or cancels the contract of the responsible ad agency.

Only you have the power to make Takeda comply with FDA regulations, PhRMA DTC Guidelines, and minimal industry ethical standards. FDA and PhRMA appear to be ineffectual in this regard.

Sincerely,

John Mack

Könnte ein Beispiel für den Einfluss von blogs auf das ethische Verhalten beim Pharmamarketing werden. Bittere Erfahrungen, die Konsumgüterhersteller schon machen mussten. Ich bin gespannt wie es weiter läuft und halte die Leser auf dem Laufenden.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-03-12   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Anzeigenrelevante Geister der Pharmaindustrie

Andrea Fried, die Chefredakteurin der Österreichischen Krankenhauszeitung (ÖKZ), kritisiert im pdf-DateiHTA-Newsletter No. 53 - Dezember 2006/Jänner 2007 des "Ludwig Boltzmann Instituts für Health Technology Assessment", dass der Druck der pharmazeutischen Industrie auf die Verlage immer grösser wird. Sie führt dabei als Beispiel den deutschen Fall der Arzneimittelexperten Michael Kochen und Wilhelm Niebling an, die auf Druck von Anzeigenkunden aus der Pharmaindustrie ihre Artikel über Informationen zur rationalen Arzneitherapie in der hausärztlichen Praxis zu den Themen "Protonenpumpenhemmer" und "Thrombozytenaggregationshemmer" nicht in zwei allgemeinmedizinischen Zeitschriften publizieren konnten.

Besonders betont Andrea Fried den zunehmenden Einfluss der Industrie auf die Gesundheitsberichterstattung in den so genannten "Laienmedien". Ich erinnere da an die Krone des Medizinjournalismus und die Champix-NEWS.
In letzter Zeit ist in Österreich auch ein zunehmender Einfluss der pharmazeutischen Industrie auf die Gesundheitsberichterstattung in den so genannten „Laienmedien“ (Monats-, Wochen-, Tageszeitungen, Fernsehsendungen) zu bemerken. Die Lobbyisten der Industrie verweisen selbst stolz darauf, welche Medien sie finanziell unterstützen und welche Möglichkeiten des „Agenda Settings“ sie dafür erhalten."

So recht die Chefredakteurin hat, darf man nicht vergessen, dass es auch ein Streiten um den Werbekuchen ist. Die ÖKZ sieht sich als Marketingpartner und verweist auf "flexibles Eingehen auf spezielle Kundenwünsche", "breites Werbeangebot" oder "erweiterte Marketing-Unterstützung für Stammkunden".

Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

(J.W. von Goethe, Zauberlehrling)
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2007-03-12   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Freiheiten bei Takeda

Im Pharmaberater-Forum erklärt ein user, dass man als Pharmaberater bei Takeda "gewisse Freiheiten" hat:
erstens hast du ein gutes budget zu deiner verfuegung. solange du es legal unter die leute bringst gibt es kein problem. keine schreibt dir eigentlich vor wie du es zu benutzen hast, ob veranstaltung oder ob du 10000 kulis davon kaufst ist normalerweise egal. das wichtigste dass alles seine ordnung hat, und was bedeutet das? die rechnungen/unterlagen muessen unanfechtbar sein. wer schon mal einen guten steuerberater hatte kann sich einige tipps holen wenn es um krative buchhaltung geht. und in der heutigen zeit wird man schnell kreativ. natuerlich gute kontakte sind das a und o.
wie vor einigen jahren einige mitarbeiter eines grossen englischen konzerns sollte man es nicht machen. teure geschenke einfach so mal abrechnen mit der firma, unter die restaurant rechnungen umsatzsteigerung schreiben (bewirtungsanlass).
Dann git es auch firmen eigene "projekte" die aendern sich mit der zeit und die wurden immer weniger aus bekannten gruenden.
hand aufs herz, alle sartane sind mehr oder weniger gleich, ob nun in der studie der eine 2 stunden langer wirkt oder 3mmhg mehr senkt mahct im altag keinen unterschied und kein arzt kann es in der praxis messen. da braucht man halt andere argumente um diese preparate zu platzieren.

 
[Pharmaaussendienst]
Autor: strappato   2007-03-12   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pharmaberater kein Zukunftsjob

Die Pharmakonzerne dünnen in den USA ihren Aussendienst aus. Die The Seattle Times berichtet über Wyeth und Merck & Co, die hier eine Vorreiterrolle spielen.

Meiner Meinung nach wird es auch in Deutschland die Pharmaberater treffen. Denn die Situation gleicht sich:
  • Kostendruck bei den Pharmakonzernen, wo der Pharmaaussendient einen gewaltigen Kostenfaktor darstellt.
  • Zunehmend mehr Ärzte, die zu beschäftigt sind, um ihre Zeit mit Pharmaberatern zu verbringen.
  • Eingeschränkte ärztliche Verschreibungsfreiheiten durch Arzneimittelvereinbarungen, me-too-Listen, Bonus-Malus-Reglungen, Rabattvereinbarungen oder Zuzahlungsfreie Medikamente.
  • Ein nicht ohne Grund schlechtes Ansehen des Pharmaaussendientes, das sich auf die politischen Entscheidungen niederschlägt.
Bytheway: Was machen dann die Werbeagenturen, die sich give-aways, Infobroschüren, Glotzpappen und Promo-Material ausdenken?
 
[Pharmaaussendienst]
Autor: strappato   2007-03-12   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Ärztliche Fortbildung in Industriehand

Obwohl ich mit Umweltmedizin wenig anfangen kann - Erdstrahlen und so, you know? - finde ich diesen pdf-DateiBrief des Umweltmediziners Dr. Wolf Bergmann bemerkenswert.

Das Informationszentrum Mobilfunk (IZMF), ein Lobbyverein der Mobilfunknetzbetreiber, veranstaltet unter dem Titel "Mobilfunk und Gesundheit" Fortbildungen für Ärzte, die von der Ärztekammer anerkannt sind und mit Fortbildungspunkten belohnt werden.

Dr. Bergmann beschwert sich in einem Brief an die Bundesärztekammer (BÄK) über die einseitige Darstellung der Gefahren des Mobilfunks und den Verstoss gegen die Berufsordnung und Fortbildungsordnung, da die Referenten im Dienst der Mobilfunkindustrie stehen. Der §5 (1) der Fortbildungsordnung von Baden-Württemberg legt fest: Die Anerkennung einer Fortbildungsmaßnahme setzt voraus, dass die zu vermittelnden Fortbildungsinhalte ... frei von wirtschaftlichen Interessen sind.. Er fordert den Präsidenten der BÄK auf, eine weitere Vergabe von Fortbildungspunkten für Veranstaltungen des IZMF oder anderer von der Mobilfunkindustrie abhängiger Einrichtungen sofort zu stoppen.

Auch die Pharmaindustrie sponsert anerkannte Fortbildungen. Es herrscht sogar weithin die Auffassung vor, dass Fortbildung ohne die Unterstützung der Pharmaindustrie nicht möglich wäre.

Dazu auch ein Bericht eines Arztes von einer Diabetes-Fortbildung im Ärzteblatt.
Naive könnten dies jetzt für eine Win-win-Situation halten. Ich habe meine Fortbildungspunkte bekommen, durfte noch umsonst etwas essen, und die Pharmaindustrie konnte mich über ihre Blockbuster in spe informieren. Auf der Strecke jedoch blieb ganz sicher das, was mit der Fortbildungspflicht im DMP beabsichtigt war: eine wirtschaftliche und qualitätsgesicherte Arzneimitteltherapie. Und dies ist, fürchte ich, exemplarisch für das ganze Elend der Fortbildungspflicht. Man jagt die Kollegen in die Fortbildungen, wo sie mit offenen Armen von der Industrie begrüßt werden. Die Regelung, wonach es nur Fortbildungspunkte für Veranstaltungen gibt, die wirtschaftlich unabhängig sind, ist offensichtlich zahnlos. Nie liefen die Chappi-Veranstaltungen so gut wie heute, wo selbst solche Kollegen kommen müssen, die sich früher aus gutem Grund fernhielten.

 
[Aerzte]
Autor: strappato   2007-03-12   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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