Klinische Studien in Entwicklungsländern

Guter Artikel in der Financial Times über den Trend, klinische Studien in Schwellen- und Entwicklungsländern durchzuführen. Vorteile und ethische Probleme.
 
[Klinische Studien]
Autor: strappato   2008-01-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Zukunft des Pharmamanagements

Welche Folgen hat die Restrukurierung in der Pharmaindustrie, mit dem Ende des Blockbuster-Modells, des wachsenden Kostendrucks in den Gesundheitssystemen, dem Wettbewerb mit Indien oder China und anderen Entwicklungen für die berufliche Karriere? Mit dieser Frage hat sich RegentAtlantic Capital, eine Vermögensmanagement-Gesellschaft, beschäftigt und eine Analyse vorgelegt.

Der Report mit dem Titel: pdf-DateiThe Continuing Evolution of the Pharmaceutical Industry: Career Challenges and Opportunities lässt für die heutige Generation im mittleren Management nichts Gutes erahnen.
This trend should continue for the foreseeable future because these companies must find ways to lower their operating costs to offset their coming drop in revenues. No one can precisely predict how many additional people will be displaced. However, two CEOs interviewed believe that “an entire generation” of upper-middle and senior-level executives (as many as 50,000 individuals) will be displaced.

Die Autoren des Berichts meinen, dass eher Spezialisten gefordert sind.
The days of being able to function as a partial expert who can also manage some aspects of the research and development or marketing processes are numbered.

Und was braucht ein Pharmamanager in Zukunft?
Seven Skill Sets with Great Future Value
  1. Ability to Manage Decentralized Intellectual Capital Resources
  2. Ability to Work in Joint Ventures and Across Divisions, Cultures and Countries
  3. Ability to Integrate an Understanding of Intellectual Property Laws, Scientific Expertise and Business Strategy
  4. Ability to Spur Creativity While Managing Commercially
  5. Knowledge and Insight on the Decision-Making Dynamics of Payers
  6. Expertise in the Functioning and Decision-Making of Regulatory Agencies
  7. Human Resource Skills to Help Transform Pharmaceutical Companies

Steht da was von Marketing?
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-01-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Champix®-Marketing (II)

An den Österreichern schätze ich diese Offenheit und Lässigkeit. Ganz unverkrampft läuft in unserem Nachbarland auch das Marketing für die Rauchentwöhnungspille Champix®. Smoking statt Smoking ist das Motto der Kampagne, die das bekannte österreichische Rezept für ein Pharmawerbungstraumteam vereint.

Man nehme:
  • 1 PR-Agentur (Public Health PR)
  • 1 Pharmafirma (Pfizer)
  • 1-2 für Sponsoring immer zu habende Institute (Österreichischen Nikotininstitut & Gesellschaft für Integrative Ganzheitsmedizin)
  • 1 Wissenschaftliche Fachgesellschaft (Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie)
  • 1 Prise ministerielle Unterstützung (Grussbotschaft der Gesundheitsministerin Kdolsky)
  • Prof. Michael Kunze

Bild: fotodienst/Nadine Bargad

Heraus kommt die Erkenntnis, dass man Raucher über den Geldbeutel motiviert - Rauchstopp bringt Geld, Genuss und Sinnlichkeit. Eine These, die Suchtforscher den Kopf schütteln lässt.
Anstatt mit Angstbotschaften zu arbeiten, die bei Rauchern ungehört verhallen, wird direkt der persönliche Nutzen, den der Rauchstopp bringt, dargestellt: Wer mit dem Smoking aufhört, kann sich sehr schnell einen Smoking kaufen.

Es geht nicht um Rauchentwöhnung, sondern um Marketing für Champix®. Die Kampagnenseite im Internet dient lediglich als Feigenblatt, das bei sachtem Klick mit der Umleitung zu Pfizer die Blösse nicht ernsthaft verdecken will.

Zum Marketing gehört Aufmerksamkeit. So tourt ein weisser Rolls-Royce durch die Einkaufszentren und es ist sichergestellt, dass auch die Regionalmedien über die Aktion berichten.

Die Besucher bekommen ein Faltblatt in die Hände gedrückt (nosmoking (pdf, 686 KB)), in dem sie darüber informiert werden, dass sie nach 40 Jahren als Nichtraucher sich eine kleine Eigentumswohnung in Wien leisten können. 54.000 Euro? Eine Wohnklo in Ottakring?

Nicht unerwartet wird Vareniclin (Champix®) besonders positiv hervorgehoben.
Der Einsatz von Nikotinersatzpräparaten ist weit verbreitet, ein neuer Ansatz und eine gute Unterstützung bei der Raucherentwöhnungstherapie stellt auch der verschreibungspflichtige Wirkstoff Vareniclin dar. (Kunze)

Fast alle Raucher berichten bei ordnungsgemäßer Einnahme zumindest von einer starken Reduktion des Rauchverlangens. Die Verträglichkeit des neuen Medikaments ist ausgezeichnet. (Gromann)

Was die Ärztin im Inneren der "Luxuslimousine" empfiehlt, überlassen wir mal der Phantasie und dem Arztgeheimnis.



Zu dem Luxus-Ambiente passen keine Informationen über das Risiko von depressiver Verstimmung, Aggressivität und andere Verhaltensauffälligkeiten bis zu Suizidgedanken in Verbindung mit Champix®, die die europäische Arzneimittelbehörde EMEA zu einer Verschärfung der Warnhinweise veranlasst haben.

Aus den Kommentaren zur Meldung beim ORF:
Alle Nichtraucher die ich kenne fahren bereits eine Stretch-Limousine, manche fliegen sogar mit dem eigenen Heli in die Arbeit. Ich persönlich spare am meisten weil ich mir keine Stretch kaufe.

...

100% agree!
Hab mir gerade meinen 2. Eurofighter bestellt, der 1. fällt a bissl auseinander :-) mist, wohin mit der kohle, die ich jetzt bunkere.... vielleicht sollt ich wieder rauchen!
:-)

...

Ich werde wohl auch vom Nikotin lassen und mir stattdessen eine riesige Villa im Wienerwald kaufen. Haben doch alle Nichtraucher schon, oder? Wo sie sich doch sooooo viel erspart haben....

 
[Champix]
Autor: strappato   2008-01-29   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Becel-Schleichwerbung im ORF

Becel (Unilever) startete gemeinsam mit dem ehemaligen Skiprofi Stephan Eberharter und dem Sozialmediziner Michael Kunze sowie mit der Diätologin Andrea Hofbauer vom Becel-Institut eine Initiative für die Herzgesundheit. Die Werbekampagne dazu wurde von der Agentur WWP Weirather-Wenzel & Partner gestaltet und umgesetzt – für sämtliche PR-Agenden zeichnet die PR-Agentur alphaaffairs verantwortlich.

[...]

„Außerdem wurde eine Kooperation mit ‚ORF‘-Winterzeit abgeschlossen, bei der das Thema Cholesterin über den Zeitraum von drei Wochen immer wieder redaktionell vorkommt und neben Stephan Eberharter auch die Diätologin vom Becel-Institut als Studiogäste über das Thema Herzgesundheit & Cholesterin aufklären werden“, erläutert Martin Grüner.

[...]

In diesen drei Wochen übernimmt Becel auch die Patronanz für ‚ORF Winterzeit‘ mit Presenting-Trailern vor und nach der Sendung, geht Grüner weiter ins Detail. Auch die ‚ORF Nachlese‘ hat sich dem Thema Cholesterin verschrieben: in Form von Bewegungstipps sowie eines redaktionellen Berichts. Auf diese Weise sollen die Konsumenten aufgerufen werden, „mit Becel pro-activ und dem Know-how von Stephan Eberharter in puncto gesunder und ausgewogener Ernährung sowie einem einfachen Bewegungsprogramm in nur drei Wochen nachweislich den Cholesterinspiegel zu senken“, so Grüner.
(Quelle)
 
[Journalismus]
Autor: hockeystick   2008-01-29   Link   (7 KommentareIhr Kommentar  



 

AOK hat 58.000 Euro übrig

58.000 Euro für die mediale Gesundheit des Bundesrates von der AOK. Mit diesem Gesamtbetrag hat die Krankenkasse zweimal den "Tag der offenen Tür" der Länderkammer unterstützt. Stolzer Betrag für die Gegenleistung, einen Stand aufbauen zu dürfen.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob Unternehmen und Verbände als Sponsoren solcher PR-Veranstaltungen der Politik auftreten sollen, da der Korruptionsvorwurf immer im Raum steht . Bei der AOK kommt noch hinzu, dass die klammen Ortskrankenkassen am Finanzausgleich der Krankenkassen (Risikostrukturausgleich) hängen, und eigentlich nichts zu verschenken hätten.

Hat tip: Holgis Nightline
 
[GKV & PKV]
Autor: strappato   2008-01-29   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Landkarte Hochschulmedizin

250 Millionen Euro war der Wirtschaft im Jahr 2005 die deutsche Hochschulmedizin in Form von Drittmitteln für Forschungsprojekte wert. Wobei "Wirtschaft" in der Medizin in der Regel Pharmaunternehmen meint.

Das geht aus der Landkarte Hochschulmedizin hervor. Bei den Drittmitteln der Industrie sind interessante Unterschiede auszumachen. Duisburg/Essen scheint besonders industrie-freundliche Professoren zu haben, die 8,69 Millionen Euro reinholten. Hingegen liess die Pharmaindustrie in Aachen nur 3,02 Millionen Euro. Dafür konnte Aachen sich 3,93 Millionen Forschungsmittel vom Bund sichern, Duisburg/Essen lediglich 2,26 Millionen Euro, bei vergleichbarer Anzahl der Professoren und eingeworbene Drittmittel pro Professor.
 
[Wissenschaft]
Autor: strappato   2008-01-29   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Big Pharma - Big Losers

Drug executives say they must spend as much as $1 billion to promote a drug in its first two years on the market if they want it to become a "mega-brand" that will bring in sales of more than $1 billion a year. This extreme spending on promotion is why the chief executives of today's drug companies are less likely to be scientists than they are to be marketing gurus, salesmen, lawyers or Harvard MBAs
Melody Petersens klare Analyse der fast ausweglosen Situation von Big Pharma in der LA Times: "A bitter pill for Big Pharma".

It would be wrong to believe that this is the end of the industry's wealth and power.
Würde ich nicht unterschreiben.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-01-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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