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![]() Neues von den forschenden Arzneimittelherstellern Während Pfizer erneut eine Phase-III Studie einstellen muss, wegen mangelnder Wirksamkeit eines neuen Wirkstoffs gegen fortgeschrittene Melanome, überrascht Bayer mit einer vielversprechenden Innovation: Die Aspirin®-Schachtel lässt sich erstmals in der 110-jährigen Geschichte des Medikaments auch mit einer Hand öffnen. ![]() Strukturformel von Acetylsalicylsäure (Quelle: Wikipedia) [Pharmaindustrie]
Post wird zum Apotheker Nachdem es für die "easy Apotheken" als Franchise nicht so recht läuft, soll die Deutsche Post den Vertrieb beflügeln: Postkunden können in einem Pilotprojekt in ausgewählten Filialen jetzt auch Medikamente des Versandapotheken-Discounters Easy-Apotheke bestellen. Der Gründer hält es für möglich, dass noch in diesem Jahr alle deutschen Postfilialen Rezepte entgegennehmen. Die Post ist dabei Logistikpartner und soll für die zügige Lieferung sorgen. Daran hapert es bei vielen Versandapotheken, die z.B. aus den Niederlanden die deutschen Kunden beliefern. Beim letzten Vergleich der Stiftung Warentest konnten nur 2 Anbieter alle Bestellungen innerhalb von zwei Tagen liefern. Schneller ist noch die Apotheke an der Ecke, preislich sollte der Patient vergleichen und was die Beratung angeht: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie die Aushilfe in der Postagentur? Das sieht auch der Kunde: Trotz grossem Marketing-Aufwands liegt der Umsatzanteil der Versandapotheken bei unter 5% und 1% bei rezeptpflichtigen Medikamenten. [Apotheken]
Kurzweil für Tagungsteilnehmer In Wiesbaden findet zur Zeit der Internisten-Kongress statt. Mit mehr als 8000 Teilnehmern eine der grössten deutschen Ärzte-Tagungen. Die Industrie-Ausstellung der Tagung ist so eine Art "CeBIT am Wochenende". Einen kleinen Einblick, was die Pharmakonzerne (insgesamt über 100 Aussteller) den gestressten Tagungsteilnehmern offerieren, gibt die Ärzte Zeitung. "Vorhand, Rückhand, Volley: Beim computeranimierten Tennisspiel am Stand von Janssen-Cilag kommen Besucher leicht aus der Puste - der Strohalm im Mund sensibilisiert für die Atem-Probleme von Asthma-Patienten." [Pharmaindustrie]
Forcierte LDL-Senkung gegen sinkende Aktienkurse The important thing is to continue to prescribe, to lower bad cholesterol, to get to them to cholesterol goals . . . and put the study in context."
Deepak Khanna, General Manager des Joint Ventures von Merck & Co. und Schering-Plough zur Vermarktung von Inegy® und Ezetrol®, in einem Interview mit CNBC zum ![]() [Ezetrol]
Schering-Plough-Aktie fällt wie ein Stein Obwohl das ![]() ![]() [Ezetrol]
Ärztehaus-Schwemme Der Spiegel hat sich den Ärztemangel angesehen. Wie viel besser haben es da doch die Menschen im bayerischen Starnberg. Die Einwohnerzahl ist mit der von Aschersleben durchaus vergleichbar. Doch während es im Harz jahrelang keinen einzigen Augenarzt gab, tummeln sich in den Starnberger Praxen sowie einer Spezialklinik gleich ein halbes Dutzend Augenheilkundige. Ganz so einfach ist es leider nicht. In Bayern müssen sich 15.500 Einwohner einen niedergelassenen Augenarzt teilen, in Sachsen-Anhalt sind es 15.514 - also kein Unterschied. Was die Entwicklung zum "Ärztemangel" gefördert hat: Der Trend zu Gemeinschaftspraxis und die schicken Ärztehäuser, die sich die Bürgermeister gerne hinstellen. Mittlerweile ballen sich überall in Deutschland die Fachärzte. In den Innenstädten von Grosstädten, wie auch von Kreisstädten in der Provinz. Auf engem Raum findet der Patient dort Fachärzte, ambulante Kliniken, Krankenhaus - kleine Medizin-Ghettos. In Flächenländern kann der nächste Facharzt in der Kreisstadt schnell 20-30 km entfernt sein, bei einem Nahverkehrsangebot, das seinem Namen nicht verdient. Dagegen kann der KBV-Vorsitzende wenig machen. Wenn wie in einem mir bekannten Fall der Investor auf der Matte steht, um das nächste Ärztehaus in die Kreisstadt zu setzen und weitere Fachärzte aus der Region (bzw. Planungsbezirk) umzusiedeln. [Ambulante Versorgung]
Apotheker übernehmen Xenical-Marketing down-under In Australien haben die Apotheker das Marketing der Diät-Pille Xenical® übernommen. Nach Aussagen des Präsidents des australischen Apothekerverbandes, Kos Sclavos, hat der kommerzielle Arm der "Pharmacy Guild" den Vertrag mit dem Hersteller Roche abgeschlossen, weil Roche das Marketing stoppte und die Apotheker die Gefahr sahen, dass Xenical® vom Markt genommen wird. Das ist nur die halbe Wahrheit: Im Februar 2007 hatte die zuständige Behörde die Genehmigung für die DTC-Werbung zurückgezogen, nachdem Roche bei "Australian Idol", der dortigen Version der Casting-Show DSDS, in Spots für die Diät-Pille geworben hatte. Interessant ist ein Kommentar unter dem Artikel bei Crikey: Is this the same Kos Scalvos who was a consultant to Roche to promote Xenical in the leadup to its release? [Orlistat]
Malaria-Alarm ![]() Nicht genug, dass Journalisten den Klimawandel immer wieder mit dem Schrecken der Malaria in Deutschland verbinden. Selbst Ärzte sind gegenüber dem Horrorszenario nicht immun. Wenn die Temperaturen steigen, können sich die Mücken auch hier vermehren und stechen, so dass möglicherweise viele Menschen erkranken. Zur Ausbreitung des "Plasmodium sp." gehört nicht nur der Vektor (die Anopheles Mücke) sondern immer auch der Wirt (der Mensch - eigentlich nur Zwischenwirt). Denn je weniger sich an der Krankheit infizieren, desto weniger Mücken saugen infiziertes Blut auf und umso weniger werden dann weitere Menschen infiziert. Bis die Malaria endemisch in Deutschland auftritt, müssten viele unbehandelte Malaria-Patienten hier leben. Als dritten Faktor hätten wir noch die Lebensbedingungen des Vektors. Wenn der Klimawandel wie prognostiziert zu geringeren Niederschlägen im Sommer führt, haben es auch die Mücken schwer. Das Foto zeigt des Erregers Plasmodium falciparum in einer roten Blutzelle (Erythrozyt). © Wellcome Images -- In der Lausitzer Rundschau relativiert der Referent das Risiko. [Public Health]
DTC-Werbung wirkt DTC-Werbung (direct-to-consumer) für verschreibungspflichtige Medikamente ist in den USA erlaubt, in Kanada (wie in Deutschland) weitgehend verboten. Ein Artikel im aktuellen NEJM untersucht am Beispiel von Inegy®/Ezetrol® (mit dem Wirkstoff Ezetimb), wie sich das auf den Markterfolg von teuren Medikamenten ohne nachgewiesenen klinischen Nutzen auswirkt. In den USA pumpten Shering Plough und Merck & Co. beispielsweise im Jahr 2007 200 Mio. Dollar in die DTC-Werbung für Vytorin® (in Deutschland: Inegy®). Pro 100.000 Einwohner stiegen die Ausgaben für den Wirkstoff Ezetimb in den USA im Jahr 2006 auf mehr als das Vierfache des in Kanada im gleichen Zeitraum erzielten Umsatzes: ... the proportion for ezetimibe rose from 0.2% in 2003 to 3.4% in 2006 in Canada and from 0.1% in 2002 to 15.2% in 2006 in the United States. [...] In 2006, the ratio of prescriptions for statins to those for ezetimibe was 26:1 in Canada and 5:1 in the United States. In 2006, expenditures for ezetimibe per 100,000 population were higher in the United States than in Canada by a factor of more than 4. [Pharmamarketing]
Update: Inegy®/Ezetrol®-Patentablauf erst 2017 Anders als kürzlich von uns ![]() Peter Rost hat deshalb auch seine von uns zitierte Prognose leicht modifiziert:
THE VYTORIN PATENT EXPIRES in 2017 --AND QUESTION AUTHORITY PREDICTS THAT THE 2012 DATE WILL COME AND GO AND THERE WILL BE A FEW MORE YEARS UNTIL THE DATA IS ACTUALLY PUBLISHED. Clearly, the companies are not too worried about the delay. Uh, Perhaps this is what they hoped for? [Ezetrol]
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