Bin Levitra


 
[Internet]
Autor: strappato   2007-03-08   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Lebensqualität von Lobbyisten

Neuigkeiten von PatientView, dem Beratungsunternehmen, das sowohl den Patientverbänden als auch Pharmakonzernen und neoliberalen Thinktanks nahesteht.

Vertreter von Selbsthilfegruppen und Patientenaktivisten erhalten derzeit eine Einladung zu einer Befragung zum Thema "Quality of Life" (QOL - Lebensqualität). Hier die E-Mail: pdf-Dateiqol (pdf, 59 KB).

Das erstaunt auf den ersten Blick, da QOL in der Medizin, dann oft auch als HRQoL (Health related Quality of Life), ein Konzept ist, das eine eigene Wissenschaft begründet. Kaum denkbar, dass PatientView mit einem standardisierten Instrument nun die Lebensqualität der angeschriebenen Patientenvertreter untersuchen will.

Näher kommen wir dem Rätsel, wenn wir uns den Sponsor ansehen, der am Ende der E-Mail genannt wird: Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk, einer wichtigsten Hersteller der kurzwirksamen Insulinanaloga. Um diese ging es auch bei der IQWiG-Anhörung, die der Diabetes Bund und die Pharmaindustrie im Eklat verlassen hatten. Streitpunkt war die angemessene Bewertung des Nutzens der neuen Insuline für die Lebensqualität der Patienten. In anderen Ländern werden ähnliche Fragen diskutiert.

Der Fragebogen (pdf-Dateipatientview questionnaire qol (pdf, 2,179 KB)) beschäftigt sich dann auch eher mit der Zufriedenheit mit bestimmten Aspekten des Gesundheitswesens und der Behandlung. Mit QOL hat das wenig zu tun, hört sich aber gut an.

Meiner Meinung eine Befragung, deren Ergebnisse die Lebensqualität der Lobbyisten steigern soll - jedoch nicht die der Patienten und Betroffenen.
 
[PatientView]
Autor: strappato   2007-03-08   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pizza- und Sushi-Motivation

Ein TV-Bericht des texanischen Senders KVUE-TV über das Treiben des Pharmaaussendienstes. Besonders die in den USA verbreitete Sitte, dass die Pharmareferenten für das leibliche Wohl der Praxis oder der Abteilung sorgen, wird kritisch betrachtet: "Free lunches for docs, higher drug prices for you." Bei den im Video gezeigten überquellenden Lager mit Medikamentenmuster erscheint eine warme Mahlzeit als die vernüftigeste Alternative.
In one office, they call a store room their sample closet: shelf after shelf stacked with free packets of the latest prescription drugs.
The nurses’ stations are fully furnished by pharmaceutical companies: Koozies, mouse pads, even the tissues and the clock-on-the-wall. All freebies.
But it doesn't stop there.
"If you wanted to, you could have your lunch covered for the week,” said Dr. Boisaubin.

Und alles serviert von gut aussehenden Pharma Babes.
 
[Ausland]
Autor: strappato   2007-03-08   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Ideenreichtum beim Pharmamarketing

Österreich ist ein kleines Land, aber nicht so klein, als dass nicht Platz für weitere Pharma-PR Agenturen wäre. Auf ein Schlachtschiff der Pharmakommunikation in unserem Nachbarland habe ich schon hingewiesen. Ein anderer Player mit einer ansehnlichen Kundenliste ist PBK Ideenreich.

Der Name ist Programm. Stolz verweist man beispielsweise auf ms-moveon.at ein Internetangebot für Patienten mit Multiple Sklerose (MS), für das laut Impressum die Agentur verantwortlich ist. Nicht von ungefähr tauchen Fragen wie "Was sind monoklonale Antikörper?", "Wie wirkt Natalizumab?" oder "Wie wirksam ist Natalizumab?" an prominenter Stelle auf. Der Kunde, der nicht genannt wird, ist Biogen Idec und das Produkt der monoklonale Antikörper Tysabri®, seit Mitte letzten Jahres für die Behandlung von MS auf dem Markt. In Deutschland nennt ms-life.de, ein Internetangebot der BertelsmannSpringer "Business Solutions Medicine Online GmbH (BSMO)", immerhin auf einer ähnlichen Internetplattform den Sponsor Biogen Idec grau in kleiner Schrift am Fuss der Internetseite und im Impressum. In Österreich wohl nicht nötig. Zumindest bei einer Agentur, die unter dem Stichwort "ethisch" auf ihrer Internetseite die Handelsnamen der Kundenprodukte präsentiert.

Bytheway: Der auf der Seite genannte Experte, Prof. Deecke, durfte schon am 18.10.2006 im Österreich-Fenster von SAT 1 in der Sendung "Welt der Medizin" die Therapie umfassend vorstellen.

Der beworbene monoklonale Antikörper ist Natalizumab nur für Patienten zur Therapie besonders aggressiver Formen der schubförmigen Multiplen Sklerose zugelassen. Als eine Art "last choice". Lediglich in den USA kann Natalizumab auch für die Behandlung normal verlaufender schubförmiger MS als Ersttherapie verordnet werden.

Klingt eher altbacken als ideenreich. Es gibt noch eine Fortsetzung. Stay tuned.
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2007-03-07   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Kollateralschäden im Transfett-Kampf

Transfettsäuren sind in Verruf gekommen. Sie stehen im Verdacht, sich negativ auf die Entwicklung von Ungeborenen und Kleinkindern auszuwirken, und spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Übergewicht. Die wichtigste Quelle für Transfettsäuren sind industriell gehärtete Pflanzenöle, wie vor allem in Fastfood-Produkten und vielen Backwaren vorkommen. Insbesondere enthalten Fertigprodukte, wie Pommes frites, Kekse, Kartoffelchips und verschiedene Back- und Bratfette hohe Dosen an Transfettsäuren.

In den USA tobt die Transfett-Hysterie. New York will alle Transfettsäuren durch Verordnung aus den Restaurants verbannen. Transfettsäuren tierischen Ursprungs kommen aber auch in der Milch und in der Butter vor. Diese Transfettsäuren können vom menschlichen Körper jedoch leicht umgewandelt werden.

Da sind Kollateralschäden nicht zu vermeiden. Die NY Times berichtet von Bäckern, die in ihren Backwaren Butter durch Palmöl ersetzen müssen, weil Starbucks den Kunden "100% trans fat free" anbieten will und und "100% artificial trans fat free" schon eine Stufe zu komplex ist.

Mit Palmöl schmeckt das Croissant natürlich nicht. Wohl ein Fall für künstliche naturidentische Geschmacksstoffe. Das transfettsäurefreie Croissant kann der US-Amerikaner dann mit gesunder, mit Vitaminen und Mineralien angereicherter Cola runterspülen, die PepsiCo und Coca-Cola auf den Markt bringen.
 
[Public Health]
Autor: strappato   2007-03-07   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Allianzen schmieden

Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) fürchtet, dass die Sicht der Patienten auch künftig bei der Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln zu kurz kommen wird.

Der Bundesvorsitzende der Patientenorganisation Manfred Wölfert:
Wir werden neue Strategien entwickeln und neue Allianzen eingehen.

Noch näher an die Pharmaindustrie? Wir erinnern uns: Am 16.11.2006 haben Vertreter des Diabetiker Bundes gemeinsam mit den Industrievertretern und dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) eine Anhörung des IQWiG verlassen und damit einen Eklat provoziert.
 
[Politik]
Autor: strappato   2007-03-07   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Marburger Bund löst Oberärzte-Schwund aus

Oberärzte-Schwund in kommunalen Kliniken, meldet das Ärzteblatt und beruft sich auf die Frankfurter Rundschau. Da hätten sich die Ärzte nicht auf die Tarifverhandlungs-Anfänger vom Marburger Bund verlassen sollen. Statt 13% mehr Gehalt erhalten Oberärzte die Degradierung und fast 20% weniger. Wenn es weniger Oberärzte gibt, sind diese Stellen auch für Fachärzte schwerer zu ergattern.

Marburger-Bund-Chef Frank Ulrich Montgomery ist „unglücklich“ über die problematische Passage im Tarifvertrag. „Das haben wir mit verbockt“, sagte er.

Wir haben früher immer gesagt: Marburger Bund - Verband der Chefärzte Deutschlands.
 
[Klinik]
Autor: strappato   2007-03-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Anklage gegen Krebs-Heiler

Vor dem Landgericht Kassel hat am Montag der Prozess gegen fünf Männer begonnen, die zahlreiche Krebskranke mit dem angeblichen Wunderheilmittel Galavit um ihr Geld gebracht haben sollen. Angeklagt sind ein 63-jähriger Kaufmann, ein 65 Jahre alter Arzt und ein 57-jähriger Journalist aus Luxemburg.

Nicht auf der Anklagebank: Die Medien, die jetzt mit Abscheu über den Fall berichten und die damals das Wundermittel gepusht haben.
 
[Journalismus]
Autor: strappato   2007-03-06   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Alli® Marketing

Interessant für die DTC-Marketeers unter den Lesern: Brandweek beschreibt den Hintergrund der Kampagne von GlaxoSmithKline (GSK) für die OTC-Diätpille Alli® (Wirkstoff Orlistat). Besondere Bedeutung soll das Design der Verpackung haben.

In dem Brandweek-Artikel betont der verantwortliche GSK Vize-Präsident für die Diätpille, Steve Burton, wieder einmal, dass er 27 kg (60 Pounds) mit Orlistat abgenommen hat.

Er verschweigt gerne, dass er auch seine Erfahrungen mit den Nebenwirkungen gemacht hat.
'll never forget having a fish sandwich and loading it up with tartar sauce and having French fries," Burton recalled. "I actually discharged some oil." Luckily for Burton, what he refers to as his "classic oops" episode happened on a Saturday when he was doing errands, not during an important meeting. So he went home to change clothes.

Ob das Alli® da ein durchschlagender Erfolg wird?
 
[Orlistat]
Autor: strappato   2007-03-06   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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