![]() |
![]() Sawicki im Interview Im November 2007 waren in einem Newsletter zur Gesundheitspolitik Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen IQWiG-Chef Peter Sawicki aufgetaucht. Im Dezember war das auch ein Thema ![]() Nicht auszuschließen ist, dass die aufgetauchten Vorwürfe mit dem Inhalt der "belastenden Unterlagen" zu tun haben, die "Pharmaagent" A. M. im April 2006 dem Stern-Journalisten Markus Grill angeboten hat, mutmaßlich um das IQWiG im Zusammenhang mit der damals anstehenden Entscheidung zu den Insulinanaloga zu schwächen. Die Vorwürfe selbst beziehen sich nämlich im Kern auf Vorgänge im Jahr 2005. Markus Grill war es nun auch, der Sawicki (schon im Dezember) zu den Vorwürfen befragt hat. [IQWiG]
Novartis-Chef zufriedener Pfizer Kunde Novartis-CEO Daniel Vasella hat sich als zufriedener Kunde von Pfizer geoutet. Statt des hauseigenen Statins Locol® (in den USA Lescol®) bevorzugt Vassella Sortis® (in den USA Lipitor®) des Konkurrenten Pfizer. I have side effects on our own lipid-lowering drug. Ironie am Rande: Der Cholesterin-Senker wurde eigentlich mit dem Claim Locol® - das verträgliche Statin von Novartis. Effiziente Cholesterinsenkung mit geringem Wechselwirkungspotential beworben. Aber vielleicht sollte er das Simvastatin-Generikum von Sandoz, einer Novartis-Tochterfirma, einnehmen. Das würde ihn zusätzlich als preisbewussten Patienten ehren. [Pharmaindustrie]
Mit steigender Tendenz Weltweit sind die Kosten für die Erforschung und Entwicklung eines neuen Medikamentes inzwischen auf durchschnittlich 800 Millionen US-Dollar gestiegen.
![]() Hinter jedem innovativen Medikament, das die Leiden von Patienten lindert oder heilen kann, stehen Forschungs- und Entwicklungsausgaben von rund 800 Millionen US-Dollar - mit steigender Tendenz.
Cornelia Yzer im März 2005Wir haben Forschungs- und Entwicklungskosten bei einem neuen Medikament von durchschnittlich 800 Millionen US-Dollar.
Cornelia Yzer im September 2007[Quotes]
Pharmaindustrie und Selbsthilfegruppen Auch in Deutschland suchen Pharmaunternehmen den Kontakt zu Selbsthilfegruppen und Patienten. Wie das am elegantesten läuft, wird in einem Seminar am 30. Januar erörtert. "Selbsthilfegruppen und Patienten - Kooperationsformen und Dialogmarketing". Für die Pharmaindustrie referiert Michael Klein, Direktor Recht & Corporate Affairs, Pfizer Deutschland über "Zusammenarbeit der Industrie mit Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen". Einen weiten Raum nehmen die rechtlichen Aspekte ein, da in Europa die Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente zum Leidwesen der Pharmaindustrie stark eingeschränkt ist. [Selbsthilfe]
Patienten im Fadenkreuz der Pharmaunternehmen In Österreich ist eine Initative angekündigt, die "eine Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Österreichischen SchmerzpatientInnen, ihren Angehörigen, VertreterInnen der Medizin, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und der Öffentlichkeit" herstellen will. Erster Schritt: Eine Umfrage. Wer die Initiative bezahlt bleibt im Dunkeln, einen Hinweis darauf gab es Ende November ![]() Wenn man sich die Fragebögen der bisherigen Befragungen von "Meditia" ansieht, bei denen die Hälfte der Fragen sich um die Informationswünsche dreht, wird klar, dass das Ziel "Bedürfnisse und Interessen österreichischer SchmerzpatientInnen zu erheben und ihnen Gehör zu verschaffen" lediglich dazu dient, der Pharmaindustrie neue Munition im Lobbykampf um die Aufweichung der Werbeeinschränkungen für Medikamente zu verschaffen. [Oesterreich]
Ausgaben für Marketing höher als für Forschung Die US-amerikanische Pharmaindustrie gibt für Marketing und Werbung doppelt so viel aus, wie für die Entwicklung neuer Wirkstoffe. Das wurde immer wieder kolportiert und beruhte meist auf den Interpretationen der Bilanzzahlen einzelner Unternehmen. Nun haben die kanadischen Wissenschaftler Marc-André Gagnon und Joel Lexchin dies in einer Analyse bestätigt, die im Open-Access Journal "PLoS Medicine" veröffentlicht worden ist. Dazu verglichen die Autoren die Daten der beiden Marktforschungsinstitute IMS Health und CAM (Cegedim Group). Im Gegensatz zu IMS erhebt CAM nicht nur Zahlen zu Ausgaben für Werbung (Anzeigen, Spots,. Aussendienst) sondern auch für gesponserte Meetings, E-Promotion, Mailings und Marketing in Form klinischer Studien. Ergebnis: Im Jahr 2004 flossen insgesamt $57,5 Milliarden in Werbemaßnahmen, während sich die Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf $31,5 Milliarden beliefen. Die beiden Autoren merken an, dass die Summe die realen Ausgaben noch unterschätzt, da Aktivitäten wie Ghostwriting von Fachartikeln, illegales off-labels Marketing oder gesponserte Forschungspreise nicht enthalten wären. Gagnon MA, Lexchin J. The Cost of Pushing Pills: A New Estimate of Pharmaceutical Promotion Expenditures in the United States. PLoS Medicine 2008, Vol. 5, No. 1, e1 doi:10.1371/journal.pmed.0050001 [Pharmamarketing]
Kondommarketing in Brasilien Peter Rost zeigt in BrandweekNRX einige brasilianische Beispiele für Kondomwerbung. Sehr bemerkenswert. [Pharmamarketing]
Pharmaindustrie im Ethikranking Die schweizer Agentur Covalence, die Medien auswertet, um die ethische Reputation von Unternehmen zu bestimmen, hat ihr Jahresranking vorgelegt. Dazu werden positive und negative Meldungen jeweils aufaddiert und verglichen im "Best EthicalQuote Score" kumuliert der Jahre 2002-2007 und im "Best EthicalQuote Progress" im letzten Jahr bzw. es werden nur die positiven Meldungen 2007 gezählt (Best Reported Performance). Für die Pharmaindustrie sieht das ![]() ![]() Wenn man sich alle Pharmaunternehmen ansieht(xls), hat 2007 Pfizer die schlechteste Bilanz erreicht, dahinter Merck & Co (MSD), Novartis, Wyeth und Eli Lilly, alles auch gute Bekannte hier im blog.
[Ethik & Monetik]
Strandlektüre Natürlich eignet sich das Buch auch für verregnete Tage in einem Skihotel: ![]() Das Buch beschreibt das Geschäft mit Massen-Sammelklagen gegen Pharmakonzerne in den USA aus der Perspektive eines jungen Anwalts. Gleich zu Beginn geht es um das Drogen-Entwöhnungsmedikament "Tarvan", das bei einem gewissen Prozentsatz der Anwender zu gesteigerter Aggressivität und infolgedessen zu einer Reihe von gewaltsamen Todesfällen führt. Ähnlichkeiten zu ![]() "The King of Torts" ist bei weitem nicht Grishams bestes Buch, aber langweilig ist es nie. [Buch]
Novartis: Pfiat di Österreich, Ni hao (你 好) China Pünktlich zum Fest der Liebe hatte vor Weihnachten der Pharmakonzern Novartis angekündigt, das in Wien-Liesing beheimatete Novartis Institute for Biomedical Research (NIBR) im Zuge des kürzlich vorgestellten internationalen Sparprogramms zu schliessen. Für die betroffenen 250 Mitarbeiter war das Weihnachtsfest gelaufen und es ist nur ein schwacher Trost, dass allein im Hauptsitz in Basel 500 Angestellte sich einen neuen Job suchen müssen, von 2500 Novartis 'Forward'-Opfern weltweit. Novartis hat den Mitarbeitern im Bereich Autoimmunerkrankungen, das von Wien abgezogen und in Basel neu aufgebaut wird, grosszügig einen Arbeitsplatz in anderen Standorten versprochen, obwohl klar ist, dass "nur eine Handvoll Schlüssel-Leute", so Betriebrat Arno Pruckner, "ein derartiges Angebot bekommen werden". Auch das angekündigte neue Forschungslabor für die zweite Wiener Arbeitsgruppe, die Dermatologie, werde nicht vielen Leuten eine Alternative bieten: Laut Pruckner würden nicht mehr als 15 bis 20 Forscher dorthin übersiedeln können. Auch nicht sehr aufmunternd für die verbleibenden Mitarbeiter: Die Nachricht sei knochentrocken übermittelt worden - (per Video) - manche Zuhörer wollen sich sogar daran erinnern, dass die Schlussworte Fishmans „That's it“ gelautet haben. Anders als im Jahr 1988, als das damalige Sandoz-Forschungszentrum auf 200 Mitarbeitern halbiert wurde, habe sich kein Spitzen-Manager nach Wien bemüht. Ein harter Schlag für die Life Science Region Vienna. Bei rund 1650 Biotech-Forscher in Österreich hinterlassen der Wegfall von 200 Arbeitsplätzen und die Resourcen eines Pharmakonzerns eine schmerzhafte Lücke. Es stellt sich die Frage, wie es mit der Pharmaforschung ingesamt in Europa aussieht. Zwar werden allerorten Biotech-Cluster gehegt und mit Steuergeldern gepflegt, jedoch überzeugen die Produkte, die aus diesen Biotech-Buden kommen, bisher nicht. Das hat auch die Europäische Kommission gesehen und versucht mit 2 Milliarden Euro in einem Public-Private Partnership mit der Pharmaindustrie, die biomedizinische Forschung wettbewerbsfähig zu machen. In Deutschland soll die Pharma-Initiative mit 800 Millionen Euro Fördermitteln bis 2011 das Land wieder zur "Apotheke der Welt" werden lassen. Solche Beschwörungen offenbaren eine bemerkenswerte Ignoranz gegenüber der Realität. Wie die aussieht, zeigte ein Artikel des Nachrichtendienstes Bloomberg letzte Woche. WuXi Pharmatech Inc., ein Forschungsunternehmen aus Shanghai, wird in diesem Jahr mehr Chemiker beschäftigen als Pfizer. Die Pharmakonzerne verlagern ihre Forschung nach China und zu Contract Research Organizations (CRO) wie WuXi. In China kostet die Forschung 60% weniger als in den USA. Eine Studie, bei der die Toxizität eines neuen Wirkstoffs an Affen untersucht wird, ist dort für $20.000 zu haben, ein Zehntel der Aufwendungen in den USA. Auch die Zulassungsstudien sind leichter durchzuführen. Patienten für klinische Versuche zu rekrutieren ist vergleichsweise einfach, da kostenlose medizinische Versorgung als Anreiz schon genügt. Wo die nächste "Apotheke der Welt" steht, scheint klar. In China, wo Novartis für $100 Millionen ein Forschungszentrum in Shanghai für 400 Mitarbeiter aufbaut. [Pharmaindustrie]
Ezetrol®: Cholesterin runter, Leberwerte rauf? Die ![]() [Ezetrol]
|
![]() |
![]() ![]() br> |
![]() |
![]()
Letzte Beiträge und Kommentare / Frohe Weihnachten
(strappato) / OH!!!
(kelef) / Frohe Weihnachten
(strappato) / Subjektive Wahrnehmung
(casadelmar) / Sehr interessante Sichtweise,...
(akademischer ghostwriter)
Zum Kommentieren bitte einloggen. |
![]() |
![]() |