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![]() KV und AOK in Bayern setzen auf whistleblowing Im Kampf gegen Fehlverhalten im Gesundheitswesen haben die AOK Bayern und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) eine gemeinsame Kommunikationsplattform eingerichtet, auf der Hinweisgeber ihren Verdacht auf Fehlverhalten im Gesundheitswesen, wie Abrechnungsbetrug, unzulässige Zusammenarbeit von Leistungserbringern, Missbrauch der Krankenversicherungskarte, Urkundenfälschung oder Unterschlagung äussern können. Whistleblower erhalten umfangreiche Informationen zu jedem Prozessschritt und Erklärungen zu den abgefragten Daten in den unterstützenden Formularen. Darüber hinaus gibt es für Hinweisgeber die Möglichkeit, ein anonymes Postfach einzurichten und darin die Folgekommunikation abzuwickeln (Informationen zum Bearbeitungsstand, Rückfragen seitens der AOK oder KVB). Eine technische Rückverfolgung zum Hinweisgeber ist unmöglich, solange er selbst keine Daten eingibt, die Rückschlüsse auf seine Person zulassen. [GKV & PKV]
Tischthema: Pharmamarketing Link: sevenload.com In Tischthema.tv laden Thomas Escher und Lucas von Gwinner Menschen aus Kommunikation und Marketing an ihren Esstisch. In der 10. Folge erzählt Dr. Angela Liedler von der Agentur Liedler GSW wie Pharmamarketing funktioniert. Da wird einfach durch diesen Deckmantel Heilmittelwerbegesetz bei uns Produktinformation und Image von Pharmafirmen einfach, wie soll ich sagen, fast sogar manipuliert. Weil über die guten Sachen dürfen wir nicht reden, reden wir über die schlechten. Das regt mich total auf. In den USA gibt es kein Heilmittelwerbegesetz. Dort ist das Vertrauen der Patienten in die Pharmaindustrie 10 Jahre nach der weitgehenden Freigabe der Pharmawerbung zerstört. Aber wenigstens verdienen die Werbeagenturen und PR-Berater gut. [Pharmamarketing]
Milliardengeschäft Krebsmedikamente Auch diese Woche war das Gesundheitswesen wieder Thema eines Politmagazins. Am Montag hat sich die ARD-Sendung "Report Mainz" kritisch mit dem zweifelhaften Nutzen und den hohen Kosten moderner Krebsmedikamente befasst: O-Ton, Prof. Wolf-Dieter Ludwig, Vors. Arzneimittelkommission der dt. Ärzteschaft: »Ich empfinde diese Anzeige zu Avastin als unseriös. Es wird nicht nur suggeriert, es steht hier: Avastin first-line verlängert das Überleben. Und das trifft beim Mammakarzinom nicht zu.« Aber viele Ärzte scheinen den Anzeigen zu vertrauen. Dabei ist Avastin teuer. Behandlungskosten pro Jahr: ca. 60.000 Euro und damit rund 20mal teuerer als Standardtherapien beim Brustkrebs. Dazu passt eine Meldung aus dem aktuellen Arzneitelegramm. Hier geht es um die fraglichen Vorteile moderner und teurer Aromatasehemmer wie Anastrozol (Arimidex®) in der adjuvanten hormonellen Brustkrebstherapie gegenüber der Standardtherapie ![]() Eine aktuelle Auswertung lässt auch nach 8,3 Jahren keinen Überlebensvorteil für den Aromatasehemmer erkennen. In der Anastrozolgruppe sind zu diesem Zeitpunkt 629 (20,1%) der Frauen verstorben im Vergleich zu 624 (20,0%) in der Tamoxifengruppe (Hazard Ratio [HR] 1,00; 95% Konfidenzintervall [CI] 0,89-1,12). Die Rückfallrate unter Anastrozol ist nach wie vor geringer als unter Tamoxifen (HR 0,81; 95% CI 0,73-0,91), und es sterben in dieser Gruppe weniger Frauen mit Rezidiv (11,2% versus 12,3% unter Tamoxifen). Die Mortalität ohne Rezidiv ist unter dem Aromatasehemmer jedoch höher (8,9% versus 7,8%). [...] Eine Indikation für Aromatasehemmer sehen wir generell nur bei Kontraindikation oder Unverträglichkeit von Tamoxifen. [Arzneimittel]
Autoren von EU-Empfehlung zu HPV-Impfung verschweigen Interessenkonflikte (I) Aus einem heute veröffentlichten ![]() This guidance has been developed by a Scientific Panel of experts set up and coordinated by the Scientific Advice Unit of the European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). One of the main tasks of this unit is to provide independent scientific opinions, expert advice, data, and information. No conflicts of interest were declared by any of the Panel members. Die Vorsitzende der Expertenkommission heißt Patricia Claeys. Zum Vergleich ein Zitat aus einem belgischen ![]() Conflicts of interest: The following external experts and validators declared that they either received research funds from, or conducted consultancy services for, or received grants and/or travel assistance for attending conferences from companies that might gain or lose financially from the results of this HTA: Lieven Annemans, Patricia Claeys, Patrick Goubau, Pierre Van Damme, Maarten Postma. (alle Hervorhebungen durch uns) _ Fortsetzung... [HPV]
Methoden der Pharmaberater Zur Dokumentation, zufällig gefunden. Ein Frontal21-Beitrag aus dem Jahr 2006. Direktlink - MyVideo [TV-Magazine]
HPV-Impfung: Debatte im Ärzteblatt Das Deutsche Ärzteblatt veröffentlicht nun den wissenschaftlichen Teil auch auf Englisch. Deutsches Ärzteblatt International heisst die wöchentliche open-access online-Zeitschrift. In der ersten Ausgabe fallen vier Stellungnahmen zu einem Ärzteblatt-Artikel vom Dezember 2007 auf, in dem der Nutzen der HPV-Impfung regelrecht gefeiert worden ist. Nicht interessenslos: Ein Autor gab an, Vergütungen aus den Verkäufen der Impfstoffe von MSD/SP und GSK zu erhalten, die anderen hatten in den letzten 5 Jahren Vortrags- und Beratungshonorare sowie Reisekostenunterstützung von mehreren Impfstofffirmen Firmen erhalten. Erwartungsgemäss blieb der Beitrag nicht ohne Widerspruch. In den Reaktionen, die auch auf deutsch im Ärzteblatt veröffentlicht sind, wird kritisch zu den Kosten, zur immer wieder als Argument genannten Seroprävalenz von 70%, zur Wirksamkeit und zu den Endpunkten der Studien Stellung genommen. Angesichts der Tatsache, dass in den Studien weder unter Placebo noch unter der HPV-Vakzine ein Zervixkarzinom aufgetreten ist, bitte ich um Erläuterung, auf welchen Daten die behauptete Reduzierung der Zervixkarzinome beruht.
Stefanie Schenk, Redaktion arzneitelegramm.Die Antwort fällt knapp aus und geht kaum auf die veröffentlichten kontroversen Ansichten ein. Ein "Schlusswort", so wie es die beiden Autoren im Titel schreiben und wohl gerne hätten, wird bei der Debatte um die HPV-Impfung noch lange nicht zu erwarten sein. [HPV]
Vytorin® verstärkt Diskussion um DTC-Werbung Die Werbung für Vytorin® beschämt die gesamte Werbewirtschaft, titelt das Fachportal AdvertisingAge. Zur Verdeutlichung wird dieses youtube-Video zitiert. Der "Health Ranger" parodiert die Werbung für Vytorin® (in Deutschland Inegy®) und bringt auf den Punkt, dass die Aussagen über Wirkung und Nutzen in den Spots und Anzeigen nichts mit der Wirklichkeit gemein haben. Eine Realität, die die Hersteller Merck & Co und Schering-Plough lange ![]() Brand-Guru Rob Frankel sieht die Pharmaindustrie in grossen Schwierigkeiten, ihre Informationen glaubhaft an den Patienten zu bringen. Zur Vertrauenswürdigkeit: They're just above Congress and used-car salesmen. Die Diskussion um die Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente hat die Marketing-Szene erreicht, die von dem geschätzten jährlichen knapp ![]() Die Hoffnung, falls es zu Einschränkungen kommt, wenigstens die Ärzte weiter mit Messages beglücken zu können, kann sich als trügerisch erweisen. Sie stehen, nicht anders als ihre Patienten, immer skeptischer den Versprechungen der Pharmaindustrie gegenüber. BusinessWeek stellt Initiativen und Projekte vor, die jungen Ärzten die angemessene Vorsicht vor der heissen Marketing-Luft vermitteln wollen. Darunter Adriane Fugh-Bermans Projekt ![]() Beispielsweise werden an der Mount Sinai School of Medicine in New York Studenten in Rollenspielen mit den werbeverseuchten Ansprüchen von Patienten konfrontiert und geschult, ihre Patienten zu überzeugen, ohne das Vertrauen in den Arzt zu beschädigen. So können sie dem "Ask your doctor if xxx is right for you" am Ende jedes Pharmawerbespots eine nicht vom Pharmaaussendienst soufflierte Antwort entgegensetzen. With such programs now in full swing, it's clear the nation's drug reps will soon find themselves face-to-face with a whole new generation of skeptical doctors.
Hoffentlich.In Deutschland sind wir noch längst nicht so weit und die Pharmalobby hofft, demnächst die Werbebeschränkungen für verschreibungspflichtige Arzneimittel in Europa zu lockern. Auch im Fall Vytorin® zeigen sich MSD und Essex Pharma, die deutschen Tochterfirmen der Hersteller, hierzulande von der weltweiten Aufregung unbeeindruckt und werben weiter massiv im Internet auf den Fachkreisen vorbehaltenen Seiten für den fragwürdigen Nutzen ihrer Pille. ![]() [Ezetrol]
Links am Samstag Heute mal am Dienstag: Interessante links aus der vergangenen Woche. Is Fibromyalgia is a real disease? Oder eine Erfindung der Pharmaindustrie? Ein Klinikverbund in den USA - 17 Krankenhäuser - hat aufgeräumt und Gegenstände, die als Geschenke der Pharmaindustrie ins Haus kamen, ausgesondert. Die fast 19.000 Sachen sollen nun nach als Spende nach Kamerun gehen. 'Things happen with the media, and things happen sometimes with the way people react on a short-term basis. But in the end, science dictates what the real strength is, and here, the science is solid.' Fred Hassan, CEO von Schering-Plough zum ENHANCE-Desaster. Hamburgs Innensenator Nagel macht sein Büro zum Raucherraum. [Links]
Airnergy ist wieder da Das Grauen nimmt kein Ende. Nachdem die Natural Energy Solutions AG als Anbieter des bläulich leuchtenden Atemluftergänzungsgeräts im September 2007 den letzten Atem ![]() ![]() [Gesundheitswirtschaft]
PEI passt Stellungnahme an Das Paul-Ehrlich-Institut hat sich in den Kommentaren wie folgt zur ![]()
Den in den bisherigen Beiträgen vorgebrachten Argumenten zur Verlässlichkeit der Zahlen von unklaren plötzlichen Todesfällen in der Todesursachenstatistik ist wenig hinzuzufügen. Diese Zahlen eignen sich nicht dazu, verlässliche Häufigkeiten zu berechnen. Der Hinweis auf die Todesursachenstatistik in der Veröffentlichung zum Todesfall nach Gardasil sollte lediglich deutlich machen, dass mit unklaren plötzlichen Todesfällen in jeder Altersgruppe, auch derjenigen der 15- bis 20-Jährigen gerechnet werden muss. Da der Text des Paul-Ehrlich-Instituts an dieser Stelle offensichtlich missverstanden werden kann, wurde er zur Verdeutlichung angepasst. Gardasil: Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts [HPV]
AWB-Vergütungen sinken Die Teilnahme an Anwendungsbeobachtungen galt in den vergangenen Jahren als ein attraktiver Zusatzverdienst für Ärzte. Für das mehr oder weniger fantasievolle Ausfüllen von rund drei Seiten Formular pro "Patient" erhielten Ärzte Presseberichten zufolge zwischen 50 und 700 Euro als Aufwandsentschädigung. Ein Blick auf zwei aktuelle Anwendungsbeobachtungen im hausärztlich-internistischen Umfeld ist da ernüchternd. Die ![]() Ein Anbieter von Homöopathika und Phytopharmaka bietet da mehr für weniger Aufwand. Sein Mittel hilft praktischerweise sowohl gegen hohen als auch gegen niedrigen Blutdruck und pro dokumentiertem Fall erhält der Arzt immerhin noch 40 Euro Aufwandsentschädigung. Weiterer Vorteil der naturheilkundlichen Variante: Hier ist auf Wunsch die Erstattung per Scheck möglich. [Pharmamarketing]
Boom in der Rechtsmedizin Rechtsmedizinische Fakultäten in Deutschland registrieren eine Bewerberflut. Da wirkt der Fernsehkonsum von TV-Serien wie CSI, Crossing Jordan, Post Mortem oder deutsche Krimis, in denen ohne den Rechtsmediziner nicht viel läuft. Ein Artikel in der Ärzte Zeitung geht dem gesteigerten Interesse an dem früher unpopulären Fach nach. Wie oft scheint es mit der Aktualität zu hapern. Die seit einem Jahr laufende RTL-Serie "Post Mortem" wird als "seit kurzem" bezeichnet. Focus war der Boom bei den Rechtsmedizinern vor knapp einem Jahr schon einen Artikel wert. Ob der "CSI-Effekt" der Rechtsmedizin wirklich hilft? Ethik ist ein zentrales Thema der Rechtsmedizin. Anthony E. Zuiker, Erfinder, Autor und Executive Producer der "CSI"-Fernsehserien ist 2007 mit dem österreichischen Big Brother Award ausgezeichnet worden, weil es mit den "Rechten" in der Fernsehserie nicht weit her ist. Die C.S.I.-Serien präsentieren Rasterfahndung, DNA-Analysen und die Aushebelung von Bürgerrechten unkritisch, verharmlosend und gefährlich einseitig. CSI diente in den letzten Jahren als Prototyp einer ganzen Reihe weiterer ähnlich gelagerter Fernsehserien, in denen die Rechte der Bürger im Allgemeinen und der Verdächtigen im Speziellen in erster Linie als ermittlungsbehindernd dargestellt werden. Die C.S.I-Beamtern zeigen vielmehr, wie smart sie ihre Arbeit erledigen, in dem sie all diese Rechte links liegen lassen bzw. systematisch umgehen. [Aerzte]
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