Bremer Kick-Back

Im Untersuchungsausschuss zum Bremer Klinikskandel kam gestern zur Sprache, dass der zur Zeit inhaftierte Klinikchef Andreas Lindner Kick-Back Zahlungen für von ihm vergebene Aufträge von den Auftragnehmern erhalten hat. Nicht nur von eigenen Strohmann-geführten Firmen, sondern auch die Unternehmensberatung Admed hat 85.000 Euro aus dem Auftragsvolumen an Linder zurück geleitet, laut der taz.

Der reinste Selbstbedienungsladen. Was hat sich Geschäftsführung der Unternehmensberatung dabei gedacht? Oder ist sowas im Gesundheitswesen mittlerweile üblich? Wenn man den Bericht von der vorangegangenen Ausschusssitzung liest, wird man das Gefühl nicht los, dass dies kein Einzelfall ist.
 
[Bremer Klinikskandal]
Autor: strappato   2007-02-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Die Krone des Medizinjournalismus

In unserem Nachbarland Österreich gibt es die Kronen Zeitung (kurz "Krone"). Eine Boulevard-Tageszeitung, die in Relation zur österreichischen Bevölkerungszahl eine der erfolgreichsten weltweit ist und gegen die die Bild seriös wirkt. Der Einfluss auf Gesellschaft und Politik ist dementsprechend hoch. Die deutsche WAZ-Gruppe hält 50% der Anteile.

Die Krone hat Medizin und Gesundheit als strategische Themen erkannt und gibt zusätzlich die Ärzte-Krone, die Apotheker-Krone (beide 14-tägig) und Zahn-Krone (achtmal pro Jahr) heraus, die sich an niedergelassene Ärzte bzw. Apotheker richten. Für Patienten gibt es die Wartezimmer-Krone als Beilage der Ärzte-Krone. Im Mittwoch-Magazin „Zeit zum Leben“ werden ebenfalls Gesundheitsthemen schwerpunktmäßig aufbereitet. Im Magazin "Krone-Gesund“ werden Informationen, Tipps und Anregungen in den Bereichen Gesundheit, Medizin, Wellness, Sport und Ernährung präsentiert.

Natürlich gibt es einen pdf-DateiThemenplan, mit dessen Hilfe die Pharmaindustrie ihre Anzeigen und Kampagnen planen kann. Denn alle diese Gesundheitsableger werden von derselben Redaktion produziert.

"Bild kämpft für Sie" - das kennen wir in Deutschland. Eine Zeitung hilft den Lesern im Kampf gegen ungerechte Bürokraten und uneinsichtige Unternehmer. Die Krone setzt dem die Krone auf und hat seit Herbst 2006 einen ArzneiOmbudsmann.
Sie haben Probleme mit dem Erhalt von Arzneimitteln? Der Chefarzt hat ein Medikament abgelehnt, aber Ihr Arzt meint, es wäre das Beste für sie? Ihre Krankenkasse hat die Kosten für ein Medizinprodukt abgelehnt, das Sie aber dringend brauchen? Oder Sie haben jahrelang ein Medikament bekommen, das gut geholfen hat, und Sie bekommen dieses nun nicht mehr? Bei all diesen Problemen können Sie sich an den ArzneiOmbusdman wenden.
Wie schamlos da mit der Pharmaindustrie zusammengearbeitet wird, zeigt ein Beispielartikel: pdf-Dateikrone (pdf, 511 KB).

Statt Wirkstoffe werden die Handelsnamen genannt, Neuheiten werden als Innovationen gefeiert - 2006 sind Präparate auf den Markt gekommen, die bisher kaum beherrschbare Krankheiten plötzlich behandelbar machten - und der Präsident des Pharmaindustrieverbandes Pharmig, Dr. Hubert Dressler, darf im Text die Erstattung aller neuen Präparate fordern. Der "Gegenspieler", der Hauptverband der Sozialversicherungsträger, kommt in einem extra Kasten zu Wort. Faktisch unter Ausschluss der Leserschaft - Platzierung und Diktion sind mit Krone-Leser nicht kompatibel.
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2007-02-28   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Joyeux anniversaire


Mein Lieblings-Comic-Held wird heute 50! Gaston Lagaffe.
 
[heile Welt]
Autor: strappato   2007-02-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Misserfolg bei Gesundheitsstrukturgesetz 1992

Eine interessante Dissertation an der Universität Mannheim. Juliane Landmann hat die Auswirkungen der Gesundheitsreform 1992 untersucht, die einen regulierten Wettbewerb der Krankenkassen gebracht hat. Mit Wahlfreiheit der Versicherten, einem Risikostrukturausgleich zwischen den Krankenkassen und dem Bundesausschuss als Entscheidungsgremium für die Leistungen der vertragsärzlichen Versorgung.

Am Ende der Analyse stellt sich heraus, dass die Einführung des regulierten Wettbewerbs zwischen den Krankenkassen als ein Steuerungsmisserfolg zu bewerten ist. Zwar wurde auf Krankenkassenseite ein grösseres Interesse an Wirtschaftlichkeit erzeugt, allerdings können sich diese Interessen aufgrund der Verhandlungssituation im Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen nicht durchsetzen.
Landmann J. Politische Steuerungsprozesse im Politikfeld Gesundheit. Eine Analyse der Auswirkung von reguliertem Wettbewerb. Dissertation. Universität Mannheim 2007.

15 Jahre später versucht nun die Bundesregierung mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) und dem Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG) dieses Ungleichgewicht zu beheben und auf Seite der Leistungerbringer mehr Wettbewerb zu schaffen. In Deutschland geht halt alles nicht so schnell. Die Auswirkungen des Gesundheitsfonds werden erst ab 2012 sichtbar. Dann wird wieder per Gesetz kräftig weiter gesteuert werden.
 
[Politik]

Autor: strappato   2007-02-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Win-Win auf österreichisch

siyani hat mich in den Kommentaren auf die österreichische PR-Agentur welldone hingwiesen.

In der Wiener Lazarettgasse 19/4 residiert nicht nur die Agentur, sondern auch: Auf die Agentur sind auch alle drei Domains eingetragen.

Der gemeinnützige Verein "Altern mit Zukunft" gibt sich im Internet bezüglich der Finanzierung verschlossen. Wenn man sich über die Geldgeber des Vereins informieren will, sollte man die die Liste mit den Vereinsaktivitäten(doc) ansehen.

Der 1. Österreichische Diabetes-Bericht 2004 ist von dem Insulin-Hersteller Novo Nordisk gesponsert worden, dem es ein besonderes Anliegen ist, einen Beitrag zur Diabetes-Vorsorge zu leisten.

Der Bericht Epidemiologie Neuropathischer Schmerz in Österreich ist von Pfizer in Auftrag gegeben worden. Das Unternehmen unterhält auch die Patientenplattform neuropathischer Schmerz.

Den Adipositas Bericht 2006 haben Pfizer und Sanofi-Aventis unterstützt. Sanofi-Aventis hat mit Acomplia® eine Diätpille im Programm und Pfizer mit Sortis® einen Lipidsenker, der weltweit zu den umsatzstärksten Medikamenten gehört.

Der Sponsor für des Allergieberichts und des "Study Reports Gräserpollenallergie 2006" ist nicht offen ersichtlich, jedoch fällt am Ende der Pressemitteilung der Hinweis auf eine neue "Gräserallergentablette" auf. Der Hersteller Alk Abello wird von Welldone intensiv betreut.

Beim pdf-Datei2. Kongress für Allgemeinmedizin & Integrierte Gesundheitsversorgung 2006 waren Actelion, Merck Sharp & Dohme, Pfizer, Sanofi-Aventis und Wyeth als Sponsoren genannt worden. Die Organisation hat Update Europe – Gesellschaft für ärztliche Fortbildung übernommen, deren Büros einen Stockwerk über denen von Weldone liegen. Bei soviel räumlicher Nähe darf sich das Unternehmen auch in der Kundenzeitschrift von Welldone präsentieren. Die vom Verein "Altern mit Zukunft" initiierten Therapieleitlinien "Demenz Konsensus" und "Diabetes Konsensus" sind in der hauseigenen Zeitschrift "Internationale Zeitschrift für ärztliche Fortbildung" publiziert worden.

Es versteht sich von selbst, dass die meisten Sponsoren sich auf der umfangreichen Kundenliste von Welldone finden.

Die Vereinsanschrift ist im Haus es Steuerberaters, die Büroanschrift in den Räumen von Welldone. Wo die Berichte enstehen, die Projekte entwickelt und bearbeitet werden oder die Studienanalysen gemacht werden, bleibt unklar. Der Verein wurde 2004 von der Sozialmedizinerin Dr. Anita Rieder ins Leben gerufen, die am Institut für Sozialmedizin der Universität Wien tätig ist. Prof. Kunze, der Leiter des Instituts, ist hier im blog schon mehrmals als umtriebiger Wissenschaftler aufgefallen. Vieles wird in dem Institut abgewickelt, aufgrund der Autorenschaft der Berichten naheliegend.

Natürlich hat so ein wichtiger Verein auch ein Medizinisch-wissenschaftliches Board. Ich kenne die österreichische medizinische Szene nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass da alle drinsitzen, die irgendwas in Gesundheitspolitik oder Fachverbänden zu sagen haben. International fällt die Beziehung zur Medizinischen Hochschule Hannover auf. Nebenbei: Dort hat übrigens auch unsere deutsche Familienministerin von der Leyen Public Health studiert und in der Abteilung Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung von Prof. Schwartz gearbeitet.

Dass Universitäten Auftragsforschung in gemeinnützige Vereine auslagern, ist nicht neu. Unseren Nachbarn in Österreich ist gelungen, diese industrienähe durch die enge Verbindung mit der grössten medizinischen Kommunikations-Agentur auf ein neues Niveau zu heben. Win-Win. Die Agentur wird damit zum echten "Full-Service"-Anbieter, die von PR über wissenschaftliche Studien bis zur Publikation alles liefern kann und die beteiligten Wissenschaftler bekommen nicht nur Drittmittelaufträge, sondern können sich auch als Experten in Medienkampagnen präsentieren.
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2007-02-28   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Microsoft kauft Gesundheits-Suchmaschine

Microsoft kauft die auf Medizin- und Gesundheitsthemen spezialisierte Search-Engine Medstory. Die Angestellten von Medstory sollen in die "Health Solutions Group" von Microsoft integriert werden.

Ein Artikel in der NY Times dazu.

Microsoft sieht die Übernahme der Start-Up-Firma als Teil einer breit angelegten Strategie für einen Einstieg in den Bereich Gesundheitswesen.

Ob die Neuwerwerbung wirklich sich von anderen Suchmaschinen durch eine "intuitive Suchtechnik" unterscheidet, die Verbrauchern und medizinischem Personal vorsortiere Informationen zu Gesundheitsthemen liefert., ist fraglich. Denn google hat auch aufgerüstet und liefert statt fragwürdige Therapieangebote gute Treffer mit weiteren Filtermöglichkeiten für den Nutzer.


Um den selbst gesetzten Anspruch gerecht zu werden müsste Medstory schon mehr liefern als links zu Wikipedia und Patientenverbänden.

 
[Internet]
Autor: strappato   2007-02-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Wir nennen es Arbeit

Ich sollte Pharmaberater werden.

Dann hätte ich endlich genug Zeit.
 
[Pharmaaussendienst]
Autor: strappato   2007-02-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Abbot bekommt Post

4.000 Unterschriften gegen die Firmenpolitik des Arzneimittelherstellers Abbott haben Mediziner zusammen mit der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Susanne Kastner (SPD) gestern dem Pharmaunternehmen in Wiesbaden überreicht.

Hintergrund: Kaletra® ist ein innovatives HIV-Medikament, dass im Gegensatz zu früheren Zubereitungen nicht gekühlt werden muss. Es eignet sich daher besonders für Patienten in Ländern der so genannten Dritten Welt, die nicht über die Möglichkeit verfügen, Arzneimittel zu kühlen. Nach Angaben der Hilfsorganisationen ist die neue Kaletra®-Zubereitung für viele Patienten die einzige Möglichkeit, ihre HIV-Erkrankung adäquat zu therapieren. Nach Angaben der Hilfsorganisationen hat die Firma Abbott ausser in Südafrika in keinem der anderen Länder die Zulassung beantragt, wo Patienten dieses Medikament dringend benötigen.

Dazu auch eine Pressemitteilung der Organisation "Ärzte ohne Grenzen".

Für mich der wahre Hintergrund: In Thailand hat Ende Januar der Gesundheitsminister den Notstand ausgerufen, um das eigentlich patentgeschützte Kaletra® als Generikum aus Indien zu verkaufen. Abbot befürchtet, dass dies in anderen Ländern Schule macht. Mit Thailand wird verhandelt. Solange da keine Klarheit herrscht, wird Abbot nichts bezüglich der neuen Galenik des Medikaments unternehmen - eine Art Faustpfand bei den Verhandlungen mit den Schwellen- und Entwicklungsländern.
 
[Arzneimittel]
Autor: strappato   2007-02-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Positiver Bias

84% aller im Jahr 2003 mit Unterstützung der Pharmaindustrie durchgeführten und veröffentlichten klinischen Studien zum Thema Brustkrebs zeigten positive Resultate des untersuchten Wirkstoffes. Bei den unabhängigen klinischen Studien waren es nur 54%.
Peppercorn J, Blood E, Winer E, Partridge A. Association between pharmaceutical involvement and outcomes in breast cancer clinical trials. Cancer 2007.

Wer hätte das gedacht?

Dazu in der Newsweek ein Interview mit dem Hauptautor der Studie und noch ein Artikel in "News & Observer".

Interessant ist, dass alle Autoren der Studie für die Pharmaindustrie arbeiten:
  • Member of the Speakers Bureau for Genentech.
  • Consultant for Merck.
  • Consultant for GlaxoSmithKline, Bristol-Meyers Squibb, Sanofi-Aventis, Boerringer-Ingleheim, Berlex, Genomic Health, Genentech, Wyeth, Pfizer, and Astra Zeneca.
  • Receives research funding for clinical trials from Genentech, GlaxoSmithKline, Astra Zeneca, and Pfizer.
  • Consultant for Astra Zeneca.
Da erstaunt auch das Statement des Autors nicht:
Just because the results are positive, I don't think we can assume that the results are biased.

 
[Klinische Studien]
Autor: strappato   2007-02-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Wertewandel bei Ratiopharm

Die FTD porträtiert Philipp Daniel Merckle, der Chef von Ratiopharm. Ohne jedoch auf die Familiengeschäfte einzugehen.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-02-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Neues von der Diätpillenfront

Neues zum Thema Xenical® oder Alli® (Wirkstoff Orlistat).

GlaxoSmithKline (GSK) hat von Roche nun auch die Lizenz für den Vertrieb der rezeptfreien Version der Diätpille Xenical® ausserhalb der USA erworben. In den USA ist das Medikament unter dem Namen Alli® kürzlich zugelassen worden. Erwartet wird der Start auf den Schlüsselmärkten, zu denen wahrscheinlich auch Deutschland gehört, für Ende 2007.

Adweek befasst sich mit dem Marketing-Konzept für Alli®. Um sich von obskuren Diätmittel-Angeboten im Netz abzugrenzen will GSK unter MyAlliPlan.com eine Community aufbauen. Zugangscode gibt es in der Packung. In dem Artikel wird ein grosser Bedarf an medizinischen Informationen im Internet gesehen, den die Pharmakonzerne nicht abdecken. Wir werden in Zukunft wohl noch mehr pseudo-unabhängige Informationsangebote sehen - natürlich mit Community und blogs.

In Australien kämpft Roche mit einem Werbeverbot. Dort ist Xenical® rezeptfrei erhältlich. Obwohl es für die Behandlung von krankhaften Übergewicht (BMI > 27) gedacht ist, hat Roche Werbespots bei "Australien Idol", der australischen Version von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) geschaltet. Ein Verbraucherverband hat daraufhin ein 19-jähriges normalgewichtiges Mädchen zum Testkauf geschickt und in 24 von 30 Apotheken das Medikament entgegen der Richtlinie erhalten. Roches Produktmanager fand das Werbeverbot ungrecht, da products with dubious ingredients largely based on green tea extract, eye of newt, wing of bat and guinea pig tail can be (advertised). Fledermausflügel verursachen auch keine Stuhlinkontinenz.
 
[Orlistat]
Autor: strappato   2007-02-26   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pfizer will Grosshandel kontrollieren

Pfizers Exklusivvereinbarung über den Vertrieb der Medikamente des weltgrössten Pharmakonzerns in Grossbritanien wird die Gerichte beschäftigen.

Pfizer will seine Produkte dort nur noch über UniChem, dem Grosshandelszweig des grössten europäischen Apothekenkonzerns Alliance-Boots vertreiben. Die Times meldet, dass die Grosshandelskonkurrenten einen letzten verzweifelten Versuch starten, dies abzuwenden.

Verkauft wird dies als Schutz der Patienten vor gefälschten Medikamenten ("counterfeit drugs"). Pfizer bemüht sich seit langem dies Thema für eigene Ziele zu nutzen. Der Dauerexperte zum Thema Arzneimittelfälschungen, Prof. Schweim, darf heute schon wieder seine 10%-These zum Besten geben und mit Zahlen ohne Quellenangaben jonglieren.

Von Brancheninsidern ist zu hören, dass Pfizer gerade dabei ist, unter dem Label des Patientenschutzes europaweit die rechtlichen Möglichkeiten zur Etablierung eines von ihnen kontrollierten Grosshandels zu auszuloten - nicht nur "in Betracht ziehen", wie es der Sprecher von Pfizer im Times-Artikel sagt. Es wird erwähnt, dass AstraZeneca and Eli Lilly ähnliche Massnahmen planen, um den Vertrieb - und damit den Wettbewerb und die Preise - stärker unter ihre Kontrolle zu bringen.

Ob dies der Wettbewerb ist, den der Cox Report fordert?
 
[Counterfeit drugs]
Autor: strappato   2007-02-26   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Korruption im Gesundheitswesen keine Bremensie

Anlässlich des Bremer Klinik-Skandals und seiner Aufarbeitung im Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft fand gestern eine Veranstaltung des Nordwestradios mit Peter Schönhöfer, Mitherausgeber des Arznei-Telegramms, statt.

Schönhofer lies keinen Zweifel aufkommen
Das deutsche Gesundheitswesen ist das drittteuerste der Welt, die Leistungen liegen aber im Durchschnitt, da versickert viel Geld in korruptiven Kanälen.

Der Bremer Klinikskandal ist auch ein Fall, der zu wenig Beachtung in den bundesdeutschen Medien bekommen hat. Der Radio Bremen Journalist Theo Schlüter führt ein online-Tagebuch darüber.
 
[Bremer Klinikskandal]
Autor: strappato   2007-02-26   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Inkontinenz als internationales Frauenleiden

Noch eine Sache, die nicht ganz neu ist, aber dennoch interessant:

Eine Pressemitteilung von Lilly und Boehringer Ingelheim zum Internationalen Frauentag 2005:
Internationaler Frauentag: Gemeinsam gegen Harnverlust.
In der PM wird auf das Informationsforum Kompetenz-In-Kontinenz hingwiesen, eine Internetseite, die verschämt am unteren Rand auf Lilly als Herausgeber hinweist.

Nicht nur Lilly und Boehringer versuchen auf Inkontinenz aufmerksam zu machen. Als "overactive bladder syndrome" sind die Symptome in den letzten Jahren von der Pharmaindustrie als therapiewürdige Krankheit vermarktet worden.

Auch von Pfizer. Da das blog Pharma Watch nicht mehr öffentlich zugänglich ist, zitiere ich aus dem Eintrag vom 14. April 2005:
CASE STUDY : “POSITIONING DETROL® (TOLTERODINE) (creating a disease)"
The following is derived from an internet posted PowerPoint presentation downloaded from http://www.pmrg.org/presentations.html called ‘Positioning Detrol: creating a disease’
Following the merger of Pharmacia and Upjohn, Detrol® (tolterodine) was “identified as the first, new, global mass marketing opportunity”.
Later the presentation heading “Converting a niche product into a Mass Marketing Opportunity” is followed by:
• “Increase the diagnosis and treatment of urge incontinence”
• “Expand the appropriate patient population (beyond urge incontinence) to those with “overactive bladder syndrome” (OAB) (without incontinence)
The next part of the strategy or “critical success factors :”
• “Establish OAB as a serious medical condition with profound negative impact on people’s quality of life… among physicians, consumers, payers and regulatory authorities”
• “Establish Detrol® (tolterodine) as the therapy of choice for OAB”
And finally:
• “Educate PCPs (primary care physicians) (including OBGs) how to screen for, diagnose and treat OAB”
• “Drive potential patients to physician offices by using DTC [direct to consumer] and PR with symptom recognition"

 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-02-26   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Side Effects



Nicht mehr "breaking news", aber trotzdem interessant: Side Effects, ein Film über das Leben einer Pharmaberaterin. Buch und Regie Kathleen Slattery-Moschkau, die 10 Jahre lang für Bristol-Myers Squibb und Johnson & Johnson im Pharmaaussendienst tätig war.

Das BMJ schreibt:
Think big. Think money. Think drugs. And then think of all the sly, silly, ethically impaired things that people will do to sell drugs, and you'll have a taste of Kathleen Slattery-Moschkau's film, Side Effects.

Kathleen Slattery-Moschkau hat im Mai 2006 auch eine Dokumentation produziert: Money Talks: Profits Before Patient Safety.


Hier noch ein "Making of" Side Effects:

 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-02-26   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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